Die Rechnung
„Wenn du kein Delfinarium in Deutschland besuchst = In Taiji werden keine Delfine mehr getötet“
geht nicht auf.
Da ich mich in letzter Zeit sehr über „Fastfood-Informationen“ von sogenannten Delfinbefreiern ärgere, habe ich mal die Situation des Delfinfangs in Taiji/Japan und die der drei Delfinarien in Deutschland unter die Lupe genommen. Hilfreich für diese Gegenüberstellung und dem Fazit, dass beides absolut nichts miteinander zu tun hat, war dabei eine hochinteressante Dokumentation von „sachemoV“, auf die mich ein Meeresakrobaten-Besucher aufmerksam gemacht hatte.
Ich hoffe, mein Kommentar „Die Rechnung geht nicht auf“ führt zu etwas mehr Sachlichkeit in der Argumentation von manchen allzu „eifrigen“ Delfinschützern.
Mit "Die Rechnung geht nicht auf" ist Susanne – wie schon so oft;o))-
ein gut recherchierter Bericht gelungen, der die Fakten so aufzeigt,
wie sie tatsächlich sind. Glaubt denn wirklich jemand ernsthaft daran,
dass wenn niemand mehr ein deutsches Delfinarium besucht, die grausame
Treibjagd auf die Delfine in Taiji eingestellt wird? Was man tatsächlich tun kann, da hat Susanne ja am Ende ihres Berichts verschiedene Möglichkeiten aufgeführt. Hochachtung deshalb für diejenigen, die vor Ort in Taiji (und auch anderswo in der Welt) mit
ihren Aktivitäten versuchen Delfin-/Walleben zu retten. Die Kritik
die sich die Dokumentation "Die Bucht" bezüglich der ungleichen
Botschaftsübermittlung (kein deutsches Delfinarium mehr = keine
Delfintreibjagd mehr in Taiji) gefallen lassen muss ist berechtigt,
weil hier die Dinge nur einseitig beleuchtet werden und andere
Gründe – u.a. Stichwort "pest control" – nur beiläufig erwähnt werden. Dabei sprechen die Zahlen für sich: über 99%(!)der zusammengetriebenen Delfine werden abgeschlachtet. Trotzdem möchte
ich "Die Bucht" deshalb nicht "schlechtreden"; es ist ein mutiger
– von mutigen Menschen – gemachter Film, der zu Recht mit einem
Oscar ausgezeichnet wurde.
Auf das allgemeine Für und Wider von Delfinarien möchte ich hier
nicht näher eingehen. Meiner Meinung nach, gibt es bei objektiver
Betrachtung auf beiden Seiten stimmige Argumente, doch leider ist
vielen (selbsternannten) "Delfinbefreiern" die Objektivität abhanden gekommen. Wünschenswert wäre eine Kooperation aller – auch von den
großen, namhaften Tier- und Naturschutzorganisationen -, um letztendlich tatsächlich etwas bewirken zu können. Aber ich befürchte, das wird leider nur Wunschdenken bleiben…
Schade, denn auch hier gilt: nur zusammen sind wir stark!
Lieber Frank, mit deinem sehr schönen Beitrag zu "Die Rechnung geht nicht auf" möchte ich das Thema gerne abschließen. Vielen Dank allen, die sich hier so fleißig an der Diskussion beteiligt haben!
Susanne
Hier kommen beide Seiten zu Wort:
http://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Stre…
…noch nicht. Doch wenn weiter der Zuchterfolg ausbleibt und die Tiere knapp werden…wird jongliert….innerhalb Europas…Türkei eingeschlossen! Und schon ist er da, der Taiji-Delfin oder ein Nachkomme.
"Wenn du keine deutschen Delfinarien mehr besuchst, hört damit auch die grausame Delfinschlachtung in Taiji auf"
Die Logik stimmt natürlich nicht.
Das gilt nicht einmal dann automatisch, wenn man aufruft, weltweit überhaupt keine Delfinarien zu besuchen. Man kann dann nur darauf hoffen, dass die Fischer in Taiji wegen Unmöglichkeit / starker Einschränkungen des lukrativen Verkaufes lebender Delfine letztlich gänzlich aufgeben und die Boote verkaufen, aber wahrscheinlich ist das nicht.
Ich denke, dass es den überzeugten und manchmal sehr emotionalen Delfinariengegnern insgesamt um weltweite öffentliche Anprangerung und ächtung aller geht, die mit Delfinen oder Delfinprodukten handeln, Delfine töten oder Delfine für den Gelderwerb halten und "benutzen". Da wird alles in einen Topf geworfen und es gehet nur noch um schwarz und weiß, gut und böse.
Ich habe schon immer gesagt, dass durch Netze und Müll jährlich ein Vielfaches an Delfinen getötet wird, aber da ist halt niemand erkennbar, gegen den man direkt angehen kann.
Gruß
Michael