Berichte, Biologen-Blog

Zuchtstopp: Gewinner und Verlierer


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Biologen-Blog von Benjamin Schulz, Teil 13
11. April 2016

Benjamin mit Großem Tümmler (Foto: Benjamin Schulz)

Benjamin mit Großem Tümmler
(Foto: Benjamin Schulz)

Hallo, liebe MEERESAKROBATEN-Fans!

Die erst vor kurzem getroffene Entscheidung des SeaWorld-Managements zur Einstellung der Zucht bei den Orcas hat viele Tierfreunde, Wissenschaftler und Zoologen überrascht und ebenso enttäuscht.

Zu den Hintergründen wurde schon viel spekuliert und diskutiert, das möchte ich hier gar nicht wiederholen, sondern vielmehr verdeutlichen, was diese Entscheidung für die betroffenen Tiere bedeutet und wie sich weitergehende Forderungen von Tierrechtsextremisten auf den Artenschutz auswirken werden.

Ein Leben ohne Haus- und Zootiere?

Was Tierrechtsextremisten wirklich wollen, ist den meisten mittlerweile klar: nämlich jegliche Tiernutzung durch Menschen beenden.

Obwohl dies bislang nur in äußerst wenigen Gruppen transparent in den Zielsetzungen erscheint, zeigen vor allem die Handlungen von PeTA in den USA, dass man Haustiere bereits jetzt als „Auslaufmodell“ ansieht, was die durch nichts zu rechtfertigenden Tötungszahlen in ihren Tierheimen klar belegen. Dort wird bei knapp 90 % der Tiere nicht einmal versucht, sie an neue Eigentümer zu vermitteln, sie werden gleich eingeschläfert.

Hund in der Serengeti (Foto: Rüdiger Hengl)

Ein Leben ohne Tiere? (Foto: Rüdiger Hengl)

Der Großteil der Aktionen von Tierrechtlern beschränkt sich zurzeit noch auf besonders beliebte exotische Arten, wie Delfine, Elefanten und Menschenaffen und zielt zuerst auf einfach angreifbare Einrichtungen wie Zirkusse, Zoos und Aquarien. Aber die große „Endlösung“ (diese verwerfliche Bezeichnung haben Tierrechtsvertreter selbst eingeführt und benutzen sie regelmäßig) führt unweigerlich zu einer Welt ohne Tiernutzung. Der Haken an der Sache ist, dass dies gleichzeitig bedeutet, dass die Tierrechtler auf eine Welt ganz ohne Tiere zusteuern.

Eine Welt ohne Tiere?

Wer die Zeichen der heutigen Zeit nicht erkennen kann, in der wir bereits jetzt immer mehr Arten verlieren und Lebensräume vernichten, erkennt auch nicht die Notwendigkeit, viele Arten unter unseren Schutz zu stellen und sie auch nachzuzüchten. Eine Aufgabe also, die unsere Zoos Jahr für Jahr immer besser erfüllen und dabei große Erfolge vorweisen können.

Auch sind es die zoologischen Einrichtungen, die sich engagiert vor Ort für wilde Tiere einsetzen und wichtige Forschung zulassen. Tierrechtler dagegen tun rein gar nichts.

Was ein Zucht-Stopp bedeutet

Wenn man sich die Pläne und Forderungen sowie die mitunter kriminellen Aktionen von Tierrechtlern anschaut, in denen Tiere oft Schaden nehmen, und diese Handlungen in Bezug mit deren elitärem Auftreten verbindet, kann man durchaus annehmen, dass hier in Wirklichkeit Tierhasser am Werk sind, die die gesamte Tierwelt in Wahrheit ausrotten wollen. Am Beispiel der Zucht-Stopp-Forderung kann man das leicht erläutern:

Orcas im Loro-Park (Foto: Philipp J. Kroiß)

Orcas im Loro-Park
(Foto: Philipp J. Kroiß)

Ein Zucht-Stopp würde zwar langfristig dazu führen, dass zoologische Einrichtungen verschwinden (also ein Ziel der Extremisten wäre damit erreicht), doch gleichzeitig würden sämtliche anderen Ziele der Tierrechtsbewegung verraten und verkauft.

Denn was der Zucht-Stopp für die Tiere selbst bedeutet, wird von den Aktivistengruppen allzu gerne verschwiegen.

Ironischerweise präsentiert sich eine der radikalsten Persönlichkeiten dieser Szene auf Facebook mit der Seite „From the dolphin’s point of view“ (Aus der Sicht des Delfins). Zum Zucht-Stopp bei den größten Delfinen (den Orcas) findet man dort jedoch kein Wort.

Auf der nächsten Seite beleuchtet Benjamin die Konsequenzen eines Fortpflanzungsstopps aus Sicht eines Delfins.

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