Die Schweinswale, die an unseren Küsten leben, könnte man auch als Dauerfresser bezeichnen. Bis zu 550 Fische pro Tier und pro Stunde (!) werden vertilgt.
Das ist ein Zahlenwert, den Forscher herausgefunden haben. Der Grund für die enorme Menge: Der Schweinswal-Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Daher brauchen die Meeressäuger ständig Energienachschub. Da durch die geringe Größe ihr Energieumsatz sehr groß ist, müssen Schweinswale zehn Prozent ihres Gewichtes pro Tag vertilgen.
Schweinswale werden nicht sehr alt
Im Vergleich zu anderen Zahnwalen werden Schweinswale früher geschlechtsreif und bekommen mehr Kälber. Allerdings ist ihre Lebenserwartung geringer als die von Orca & Co. Das maximale Alter von Schweinswalen wird auf etwa 20 Jahre geschätzt, wobei die meisten Tiere nicht älter als acht bis zehn Jahre werden.
Bis zu 3.000 Fische am Tag
Danuta Wisniewska von der Universität Aarhus (Dänemark) und ihre Kollegen hatten für ihre Studien fünf Schweinswale mit Sendern ausgestattet. Diese wurden mit Saugnäpfen am Rücken der Tiere befestigt. Die Geräte zeichneten kontinuierlich die Echoortungslaute der Meeressäuger sowie das von der Beute zurückgeworfene Echo auf.
„Schweinswale erzeugen Hunderte von Klicks pro Sekunde, wenn sie sich der Beute nähern, und die zurückkommenden Echos liefern uns unglaubliche Details über die Beute und darüber, was gerade passiert“, erklärt Wisniewska.
Die Beute der Schweinswale sind etwa fünf Zentimeter große Fische, die Tag und Nacht gejagt werden, manchmal sind es zehn pro Minute … Da die Erfolgsquote der Schweinswale bei 90 Prozent liegt, zählten die Wissenschaftler bis zu 3.000 Fische am Tag, die von einem Schweinswal vertilgt wurden.
Ein Schweinswal verhungert innerhalb von einer Woche, wenn er nicht genug Beute findet. Anders als die entfernten Verwandten – die Delfine – können Schweinswale nicht auf andere Beute ausweichen, wenn die kleinen Fische zum Beispiel abwandern.
(Quellen: Current Biology, scinexx.de, n-tv, Wikipedia)
Anmerkung MEERESAKROBATEN: Im Beitrag von n-tv heißt es, dass Schweinswale 550 Fische pro Tag fressen würden. In der Originalquelle ist jedoch tatsächlich von 550 Fischen pro Stunde die Rede.
Naja, wenn man wirklich nur 2-Gramm-Häppchen bekommt, ist es nicht verwunderlich, dass man ordentlich futtern muss, um satt zu werden…
Rechnen wir doch mal kurz nach:
Ein Kleiner Tümmler (Schweinswal) bringt zwischen 40 und 80 kg auf die Waage. Nehmen wir also mal den Mittelwert von 60 kg. Wenn ein Schweinswal täglich 10% seines Körpergewichts verputzen muss, dann wären dies 6 Kilo Fisch, was denke ich durchaus realistisch ist.
Wenn man dann aber von einer Zahl von 3.000 Fischen pro Tag ausgeht, würde das bedeuten, dass jedes Fischlein gerade mal 2 Gramm wiegt (!)
Bei 550 Fischen am Tag wären es bei einer Gesamtmasse von 6000 Gramm knapp 11 Gramm pro Fisch.
Also ich weiß nicht… irgendwie bezweifle ich diese Angaben. Vermutlich ist irgendwo ein Komma verrutscht. Was meint ihr?
Ich konnte die Angabe auch nicht so recht glauben, Oliver. Doch die 550 Fische sind die Höchstmenge, die gezählt wurde.
Es ist also davon auszugehen, dass die Durchschnittsmenge weit darunter liegt. Im Originaltext heißt es jedoch tatsächlich „bis zu 550 Fische pro Stunde“. Deshalb habe ich auch den Link dazu angegeben.
Im Internet gibt es eine Berechnungstabelle für Fischgröße und Fischgewicht. Dort sieht man, dass zwei verschiedene Fischarten mit der identischen Größe ein total unterschiedliches Gewicht auf die Waage bringen können.
http://www.dnd-software.de/cgi-bin/korpulenzfaktor.php4
Für die Schleihe (nur mal so als Beispiel) habe ich mal 5 cm Größe eingegeben, herauskam ein Gewicht von 0,002 kg. Bei 3.000 Fischen am Tag wären das dann 6 kg Futtergewicht, was also wieder durchaus realistisch klingt.
Dies soll nur ein Beispiel der Berechnung sein und nicht den tatsächlichen Beutefisch der Schweinswale angeben.