Berichte

Auf Delfin Safari


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Bericht von Rüdiger Hengl, 3. Februar 2002

KENIA – Safari! Mit dem Landrover durch die Savanne. Auf der Suche nach den Big Five, und erst wieder nach Hause, wenn man alle fünf gesehen hat – und fotografiert: Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn. Schließlich will man ja was vorzeigen können, wenn man sich nach der Pirschfahrt mit „Freunden“ trifft, die sich an den schneeweißen Sandstränden der 5-Sterne-Hotels nur einem hingeben, dem reinen Badevergnügen.

Rüdiger Hengl

Delfine in Afrika

Mich hat – neben der Safari und dem Badevergnügen – noch etwas anderes an die Küste Kenias gelockt: Delfine! Die soll es reichlich geben im Indischen Ozean und am besten – sagt man – erkundet man sie unter dem geblähten Dreieckssegel einer arabischen Dhau.

So melde ich mich bereits Wochen vorher von Deutschland aus bei Pilli Pipa Dolphin Safaris an, dem kleinsten und persönlichsten Anbieter von Dhau-Touren entlang der kenianischen Küste. Noch am selben Tag erhalte ich von Valerie, der Mutter der Besitzerin, per E-Mail die Nachricht: „Gebucht, Rama wird dich am Donnerstag um 6 Uhr früh an deinem Hotel abholen.“

Natürlich hätte ich auch kurzfristig in Kenia buchen können, aber mit dem Telefonsystem dort habe ich so meine liebe Not – und wer weiß, ob ich dann einen Platz bekommen hätte, denn mehr als 20 Leute nimmt die Pilli Pipa grundsätzlich nicht mit. Auf diese Weise ist optimale und individuelle Betreuung garantiert und gleichzeitig sichergestellt, dass die Fremden nicht allzu großen Schaden anrichten – als Gäste im Meeresnationalpark.

Rüdiger Hengl

Es geht los

Donnerstag. Punkt 6 Uhr morgens steht Rama mit seinem Wagen vorm Hotel. Die Leute von Pilli Pipa holen die Gäste übrigens entlang der ganzen Küste ab. Angefangen in Shimoni im Süden bis hoch nach Kilifi nördlich Mombasa. Ich wohne ganz im Norden. Nach etwas mehr als zwei Stunden Fahrt über Mombasa und die berühmte Likoni-Fähre erreichen wir gegen 8:20 Uhr den Landungssteg in Shimoni.

Mit einer kleinen Schaluppe werden die Gäste zur Pilli Pipa übergesetzt, die 30 Meter weiter draußen vor Anker liegt. Yattin, Mohammed, Mohammed Atma und Hassan, die Crew der Dhau, begrüßen ihre 17 Gäste mit einem kleinen Snack und einem Softdrink.

Dann geht’s auch schon los, Richtung Osten. Ziel: Umrundung der Ostspitze von Wasini Island. Doch so weit müssen wir gar nicht fahren. Bereits im Kanal zwischen Wasini Island und dem Festland begleiten uns mehrere Dutzend Delfine. Da sie nicht springen (wie es Große Tümmler im Mittelmeer gelegentlich tun), habe ich Schwierigkeiten, die Art zu bestimmen. Aber das ist ja wohl Nebensache! Ich bin total happy, bereits nach zehn Minuten auf dem Meer Delfine zu sehen, und dann gleich so viele. Minutenlang begleiten sie uns durch den Kanal. Bis zur Ostspitze Wasini Islands. Dort ziehen sie’s dann aber vor, im Kanal zu bleiben, und wir verabschieden uns – Richtung Kisite-Mpunguti-Meeresnationalpark.

Rüdiger Hengl

Meeresnationalpark

Im Nationalpark legen wir unseren ersten Stop ein. Wer will, kann an Bord bleiben, die meisten aber entscheiden sich für eine etwa einstündige Schnorcheltour. Yattin und seine Mannen geben uns eine kurze Einweisung (vor allem mit dem Hinweis, dass wir in einem Meeresnationalpark sind und uns entsprechend zu verhalten haben). Dann hält uns nichts mehr. Hinein in die Fluten. Brillen, Flossen und Schnorchel gibt’s übrigens auf der Pilli Pipa. (Ihr müsst also nicht euren Koffer mit unnötigem Ballast voll stopfen.)

Der Ozean wimmelt nur so von Leben. Vor allem einen zebragestreiften Fisch – den Indopazifischen Sergeant – gibt’s zu sehen, aber auch Seegurken, Seenadeln, Trompetenfische, Muränen und viele, viele Arten, die ich gar nicht bestimmen kann. Den Rotfeuerfisch allerdings kenne ich, aber da ist mir als Schnorchelanfänger dann doch etwas mulmig zumute.

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