Japans Walfänger sind wieder im Südpolarmeer aktiv und viele Menschen mögen sich fragen: Wo ist GREENPEACE? Die Antwort lautet: Die GREENPEACE-Kampagne gegen den Walfang konzentriert sich derzeit auf Japan selber.
GREENPEACE-Sprecherin Sigrid Totz veröffentlicht auf der Website der Umwelt- und Tierschutzorganisation ein Interview zwischen dem Meeresbiologen Thilo Maack und Junichi Sato, dem Leiter der Wale-Kampagne in Japan.
Sato hatte zusammen mit seinem Kollegen Toru Suzuki 2008 den Walfleisch-Skandal in Japan an die öffentlichkeit gebracht, was den beiden eine Anklage wegen Diebstahls und Hausfriedensbruchs einbrachte. Den beiden droht nun eine Haft von bis zu 10 Jahren …
Im Interview erfährt man, dass das Walfangprogramm von den japanischen Steuerzahlern finanziert wird. Und diese müssen letztendlich die Entscheidung gegen den Walfang mittragen. „Die meisten sind nicht für den Walfang, wehren sich aber gegen die Kritik am Walfang. Sie glauben, dass damit die japanische Kultur kritisiert wird“, erklärt Junichi Sato.
Die Aktivitäten von Sea Shepherd (Paul Watson) im Südpolarmeer sieht Sato eher kritisch und der Sache nicht dienlich. Seine Meinung dazu lautet: „Leider führt jede Eskalation von Aktivitäten im Südpolarmeer dazu, dass in den Medien für den Walfang getrommelt wird. Und es wird immer schwerer, Botschaften gegen den Walfang dort unterzubringen – besonders wenn die Walfänger aggressiv angegangen werden. Viele Leute sind verwirrt. Sie glauben, dass Greenpeace hinter den Konfrontationen im Südpolarmeer steckt. Allerdings: Langsam ändert sich diese Situation.
Wir haben unsere Kontakte zu japanischen Journalisten und neuen Medienkanälen bedeutend ausgebaut. Sie erkennen jetzt den neuen Fokus unserer Arbeit. Auch das Verfahren gegen uns hat den Blick der Medien und teilweise der öffentlichkeit auf das Walfangprogramm verändert. Manche fragen jetzt nach dem Nutzen des Programms.“
Damit sich die Walfangpolitik in Japan ändert, bittet Sato die Menschen außerhalb Japans, an Demonstrationen vor japanischen Botschaften teilzunehmen und Briefe an die Regierungen zu schreiben, damit diese auf die japanische Regierung einwirken.
Außerdem ermuntert der GREENPEACE-Aktivist alle, sich als Unterstützer der Tokyo Two einzuschreiben und den Fall im Auge zu behalten.
(Quelle: GREENPEACE)
Dieses ganze Traditionsgeschwafel ist doch sowieso eine Farce…das betrifft zum überwiegenden Teil auch den Walfang der "Urvölker". Was bei der Jagd mit High-Speed Booten und Schnellfeuergewehren noch "jahrhundertelange Tradition" sein soll, ist wohl kaum erklärbar. Auch als Nahrung kommt hier das Walfleisch nur noch selten zum Einsatz, zumindet für Menschen. Viele Inuit füttern damit vielmehr die Füchse in den Pelzfarmen, damit sich die High-Society in schicke Mäntelchen hüllen kann. Die wenigen Ausnahmen mögen sich hier nicht angesprochen fühlen. Mir ist bewusst, dass es sie gibt und diesen wenigen Wale, die tatsächlich für das überleben dieser Menschen unerlässlich sind, werden nicht die Ausrottung bedeuten….auch wenn ich mich mit dem Gedanken schwer tue, dass überhaupt ein einziger Wal getötet wird. Nur das wäre im Einzelfall zu prüfen, BEVOR man Genehmigungen erteilt, zumal es hier in der Regel um wirklich geschützte und bedrohte Walarten geht!
Nicht nur Japan ist Trotzköpfig
Norwegen hat für das Jahr 2010 die Walfanquote von 885 auf 1286 Kleinwale erhöht. Da 2009 aber gerade mal die Hälfte gefangen und getötet wurde, liegt hier Provokation nahe, woraufhin ich wiederum den Eisatz härterer Bandagen dagegen für Gut befinden würde (Sea Shepherd)
Japan hat im übrigen schon von Traditionen Abstand genommen, die Füße der Damen auf Schuhgröße 20 einzuschnüren, Beispielsweise.
Tom, du hast es beim Namen genannt. Man sieht an unserer Diskussionen über Paco, dass man im Grunde das gleiche will, aber über Einzelheiten zum Streiten kommt. Deshalb geht ja auch in der Politik nichts wirklich weiter.
Und bei den Naturschutzorganisationen geht es zusätzlich noch um Mitglieder und Förderbeiträge. Das ist ein Machtkampf, der im Grunde nur die Macht der ganzen großen Menge an Naturschützern schwächt. Jede Organisation hat aber auch ihre eigenen Schwerpunkte und Projekte, die sie unterstützt haben will.
über die Strategien, um die Walfangländern vom Walfang abzuhalten, habe ich mich schon oft geäußert. Gerade Japan wird man nie mit Bitten oder Aufforderungen oder gar Drohungen zu einem Wandel bewegen. Man muss hier die Mentalität des Volkes beachten. Nach allem, was man bisher mitbekommt, wird es dort nur einen Wandel von "Innen" geben können. Druck von Außen hat bisher nur die Folge, dass mit Trotz reagiert wird.
Warum nur müssen Organisationen die im Prinzip das selbe Ziel vor Augen haben immer wertvolle Zeit damit verplempern sich gegenseitig durch den Kakau zu ziehen? Ist zugegebenermaßen eine blöde Frage denn vor ein paar Stunden haben wir gleiches auf kleinerem Raum auch getan (siehe Paco).
Wäre dies hier nicht zu lesen, wäre ich immer noch der Meinung Greenpeace hat sich vom Walfang zurückgezogen. Aktionen wie die von Sea Shepherd sind zumindest was deren Medienwirksamkeit angeht eher dazu predestiniert viele Menschen zu erreichen. In diesem Zusammenhang bin ich mir auch nicht mehr ganz sicher, dass die Versenkung der Ady Gil nur von den Walfängern verursacht war.
Was ist denn nun die richtige Methode um den Japanern den Walfang zu vermiesen? Auf Gewalt mit Gewalt antworten oder Briefe schreiben die schon mit der Lüge beginnen "Hochehrenwerter Herr Minister…" oder Aufklärung der japanischen Bevölkerung (das hat auch die WHO schon vergeblich versucht), sich bei unseren Politkern beschweren… aussichtslos, deutsche Partnerstädte um Mithilfe bitten…haben auch schon welche versucht.
Die Strategien der Tierschützer sind sehr unterschiedlich. Schade, wenn sie sich gegenseitig an Effektivität nehmen, denn ich kann beide Vorgehensweise verstehen.