Während der WM geht es laut zu. Dafür sorgen nicht nur die ohrenbetäubenden Vuvuzelas auf den Zuschauerrängen, sondern auch die Jubelschreie der Fans. Man versteht sein eigenes Wort nicht mehr, wenn man sich während eines Spiels unterhalten möchte. Aber nicht nur in den Tagen der WM ist es laut, sondern die Welt an sich ist geräuschvoller geworden – auch im Meer.
Wie vor kurzem australische Wissenschaftler berichteten, nehmen Buckelwale (Megaptera novaeangliae) ihre Brustflossen (Flipper) zurhilfe, wenn die Umgebung zu laut ist, um sich ausschließlich über Rufe zu verständigen.
Auch der Nordatlantische Nordkaper (Eubalaena glacialis) reagiert auf die zunehmenden Geräusche im Meer, die vor allem durch Schiffslärm erzeugt werden. Seine Rufe werden lauter. Das berichtet die Wissenschaftlerin Susan Parks von der Pennsylvania State Universität in University Park (USA) in den „Biology Letters“ der britischen Royal Society. Sie hatte zusammen mit ihren Mitarbeitern mithilfe von Saugnäpfen Aufnahmegeräte an 14 Atlantischen Nordkapern vor der Ostküste Kanadas befestigt. Diese Geräte registrierten sowohl die Laute der Wale als auch die Geräusche der Umgebung. Dabei kam heraus, dass bei Ansteigen der Umgebungsgeräusche auch die Wale kurzfristig lauter wurden.
Der Atlantische Nordkaper gehört zu den Glattwalen. Er hat keine Rückenflosse. Diese Walart wurde im vergangenen Jahrhundert sehr stark bejagt, da die Tiere zu den langsam schwimmenden Riesen der Meere gehörten und somit eine leichte Beute für die Walfänger waren. Die Meeressäuger bekamen daher auch den Namen „Right whales“ (= „richtige Wale“). Heute gibt es nur noch wenige 100 Exemplare von dieser Walart. Vom Ostpazifischen Nordkaper gibt es sogar nur noch 30 Individuen.
(Quelle: DiePresse.com)