Gestern wurde in Hörnum auf Sylt die „Expedition Wattenmeer“ gestartet. „Ronja“ – ein 15 Meter langer Traditionssegler – stach in See. Unter der Regie des Biologen Dr. Holger Schulz erkunden Journalisten und eine wechselnde Crew von Experten für knapp zwei Wochen einen Lebensraum, der viele seiner Geheimnisse noch nicht preis gegeben hat, obwohl er direkt vor unserer Haustür liegt – das Wattenmeer. Holger Schulz freut sich auf eine Fahrt durch eine der „letzten Wildnisse“ dieser Erde.
Schutz des Wattenmeers bedeutet auch Schutz der Schweinswale. Für dieses Ziel kam der legendäre Tiertrainer und Walschützer Richard O’Barry zum Start der Expedition an den Hörnumer Hafen. „Die Schweinswale in Nord- und Ostsee sind für Deutschland ein nationaler Schatz“, betont der 69-Jährige. Anders als für die Chinesischen Flussdelfine sei es für den Erhalt der Schweinswale noch nicht zu spät, mahnt der für seinen Dokumentarfilm „Die Bucht“ Oscar prämierte Walschützer.
Obwohl es vor Sylt ein Schutzgebiet für die Schweinswale gibt, scheint der kleine Meeressäuger nicht für alle Wattenmeeranlieger schützenswert. So wird in Dänemark weiterhin mit Stellnetzen gefischt, in denen sich immer wieder Schweinswale verfangen und dort zugrunde gehen. „Der Wechsel zu Wal freundlichen Fangnetzen ist für die meisten Fischer auch bei uns eine schwer leistbare Investition“, so die Umweltministerin von Schleswig-Holstein und Schirmherrin der Expedition Juliane Rumpf.
(Quelle: Expedition Wattenmeer)
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