Offenbar haben Aktivisten von „Black Fish“ vorgestern die Netze von sechs schwimmenden Delfingehegen in Taiji zerschnitten. Die Tiere wurden nach einer Delfin-Treibjagd dorthin transportiert und waren für den internationalen Delfinarien-Handel vorgesehen. Unter stürmischen Wetterbedingungen schwammen die TaucherInnen nachts zu den Käfigen, in denen sich die Delfine befanden, und zerschnitten die Netze, um diese befreien zu können. Festgenommen wurde niemand.
(Quelle: THE BLACK FISH)
Leider wird nicht darüber informiert, was mit den Delfinen geschehen ist. Sind sie tatsächlich in die Freiheit geschwommen oder sind sie in den Gehegen geblieben? Als Begründung für diese Aktion gibt „Black Fish“ an, sie wollten darauf aufmerksam machen, wie eng verwoben die Delfinarien-Industrie mit dem Delfinschlachten in Taiji ist. Allerdings spricht die Organisation von Delfinarien weltweit, was so nicht stimmt. Die Großen Tümmler, die in Japan gefangen werden, kommen in Delfinarien der asiatischen und arabischen Länder.
Kein einziger Delfin ist entkommen!!
Hier irgendjemandem einen Vorwurf zu machen halte ich nicht für fair, denn diese Aktion musste bei den schlechtesten Bedingungen überhaupt stattfinden. In einer geringen Wassertiefe ist man als Taucher dem Wellengang, Strömung ausgesetzt, Dunkelheit und schlechte Sicht tun ihr übriges.
So wie Delfine schon aus der Bucht getrieben werden mussten, weil sie nicht ohne ihre Verwandten gehen wollten, liegt es auch hier nah, dass keiner ohne den anderen verduften wollte. Ausserdem glaube ich, dass keins der Tiere überhaupt mit diesem Netz was anfangen kann, sie wissen nicht wie ihnen geschieht und daran ändert auch ein Loch nichts. Delfine springen ja auch nicht einfach über dieses Netz obwohl sie dazu in der Lage wären.
Die Situation schaukelt sich hoch. Und obwohl ich eine radikale Vorgehensweise auch nicht für gut heiße, so habe ich in gewissem Maße Verständnis dafür. Die japanischen Fischer provozieren die Naturschützer seit Wochen, indem sie immer wieder Tiere fangen und uns bangen lassen, was sie damit tun. Werden sie "nur" welche für Delfinarien entnehmen? Werden sie ein Gemetzel an ihnen vollführen? Die Nerven der Delfinfreunde sind aufs äußerste strapaziert und wenn nun einige Aktivisten überreagieren oder zu Verzweiflungstaten greifen, ist das eigentlich eine voraussehbare Folge. Ich fürchte, das nächste werden verletzte Naturschützer sein. Wenn selbst im eigenen Land gegen Kinder und Jugendliche, die sich für den Erhalt von Schlossgartenbäumen einsetzen, mit Reizgas, Knüppeln und Wasserwerfern vorgegangen wird, muss man dort umso mehr mit schlimmen Reaktionen rechnen.
Endlich mal Leute, die was dagegen tun, statt nur zu reden.^^
Offenbar waren die Löcher, die in die Netze geschnitten wurden, nicht groß genug, dass daraus Delfine entkommen konnten. Ich habe mir schon so etwas gedacht, da "Black Fish" nicht über die Delfine, die sie befreien wollten, berichtet hatte … Ric O'Barry stuft die Lage in Taiji durch diesen Vorfall als sehr gefährlich ein, zumal die japanischen Fischer nicht gut auf die "Extremisten aus dem Westen" zu sprechen sind.