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Japanische und Färöer Delfinjäger ziehen an einem Strang


Der Schweizer Journalist und Delfinschützer Hans Peter Roth hatte in Shingu (etwa 15 km von Taiji entfernt) die Gelegenheit, mit einem ortsansässigen Jorunalisten und Delfinfang-Befürworter über den Delfinfang zu debattieren. Von ihm erhielt Hans Peter Roth einige interessante (und auch überraschende) Informationen, die ich hier gerne wiedergeben möchte.

Verbindung zwischen Taiji und den Färöer Inseln

Offenbar besteht eine Verbindung zwischen Taiji und den Färöer Inseln. Bekannt ist, dass an beiden Orten Delfine und andere Zahnwale brutal getötet werden und das Fleisch der Tiere von den Einwohnern gegessen wird. Auf den Färöer Inseln wird vor allem Jagd auf Grindwale gemacht, von Taiji aus fahren die Fischerboote hinaus aufs Meer, um Schulen von Großen Tümmlern, Streifendelfinen (auch Blau-Weiße-Delfine genannt), Rundkopfdelfinen und anderen Delfinarten einzukesseln und anschließend in der „Todesbucht“ mit Haken und Messern umzubringen.

Hans Peter Roths Gesprächspartner erzählt, dass sich die beiden Delfinfangländer über die Tötungsmethoden austauschen. So besuchte vor rund fünf Jahren ein Delfinjäger aus Taiji die Färöer, um neue Tötungsmethoden zu studieren. Eine Tötungsmethode bestehe darin, einen scharfen Metallstab ins Genick bzw. Rückgrat von Delfinen (auch Grindwale sind eine Delfinart) zu rammen, womit sie innerhalb einer Sekunde tot seien, erklärt der in Shingu lebende Journalist. Diese neue Methode werde nun teilweise auch in Taiji angewandt.

Fischer von Taiji übernehmen Tötungsmethode der Färinger

Tatsächlich spricht einiges dafür, dass sie teilweise zur Anwendung kommt oder ausprobiert wird. Letzten Dezember ist es Dieter Hagmann von der Deutschen Organisation Atlantic Blue gelungen, versteckte Aufnahmen zu machen, wie Rundkopfdelfine auf diese Art getötet wurden. Die Methode hat den „Vorteil“, dass dabei kaum Blut ausfließt und die Bucht grausig rot färbt. Doch bei diesen Bildern kann einem allemal übel werden. Vor allem, wenn man sieht, dass einige Delfine auch nach dieser angeblich schnellen Tötungsart noch leben “ …

Der japanische Journalist ist selber soeben von den Färöern zurückgekehrt, wo er laut eigenen Angaben herzlich willkommen geheißen wurde, als wäre er „einer der ihren“ – weil er halt unweit von Taiji lebt und für die Beibehaltung der Delfinjagd schreibt. Derselbe Journalist will dem Bürgermeister von Taiji, Kazutaka Sangen, vorschlagen, Taiji als Partnergemeinde mit der Färöer-Hauptstadt Thorshavn aus naheliegenden Gründen zu verschwistern.

Immer mehr Japaner wollen Delfinfleisch probieren

In Shingu gibt es ein Restaurant, das sich auf Delfinfleisch-Gerichte spezialisiert hat. Gemäß dem Journalisten habe die Nachfrage nach diesen Spezialitäten in den letzten Monaten deutlich zugenommen. Mehr Leute wollten nach der Debatte um den Film THE COVE Delfinfleisch probieren, sagt er: Aus Neugier und Solidarität mit den Jägern. Auch in Katsuura, wo Hans Peter Roth und seine Kollegen untergebracht sind, gibt es ein Spezialitäten-Restaurant mit Delfinfleisch-Gerichten im Angebot.

Der Schweizer Delfinschützer ist zusammen mit der japanischen Übersetzerin Kiki auch in den lokalen Supermarkt in Katsuura gegangen und hat hier ebenfalls Wal- und Delfinfleisch auf den Verkaufsregalen gefunden.

Walfleisch in Dosen

Auch im Tokyu Excel Hotel im Stadtteil Shibuya wird wieder Walfleisch in Dosen angeboten. Hier waren Roth und andere Delfinschützer im Rahmen der Aktionen rund um den 1. September für eine Woche untergebracht. In einem Verkaufsautomaten des Hotels entdeckte das Save-Japan-Dolphins-Team Dosen mit Walfleisch und machte bei der Direktion einige unmissverständliche Bemerkungen darüber. Darauf wurde das Dosenfleisch entfernt. Bei Roths Besuch vor ein paar Tagen fand er dieses aber schön säuberlich wieder in den Automaten eingefüllt.
(Quelle: OceanCare-Blog)

2 Kommentare

  1. Einfach nur unglaublich… Haben die Menschen eigentlich gar kein Gewissen?? Was veranlasst sie dazu plötzlich Delfinfleisch probieren zu wollen? Was hat es mit der vermeindlichen Solidarität gegenüber den Fängern auf sich? Das ist doch alles einfach nur krank! Wie kann man nach solchen Bildern Neugierde für Delfinfleisch entwickeln und wie um Himmels willen kann man nach solchen Bildern die Jäger decken und von Solidarität sprechen?! Da kann einem einfach nur noch schlecht werden.

    geschrieben von Julia
  2. "—" (Da fehlen mir die Worte)

    geschrieben von Doris

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