Die vier Großen Tümmler, die seit ca. sechs Wochen in einem Swimmingpool in Hurghada/ägypten unter erbärmlichen Umständen gehalten werden (siehe dazu auch MA-News vom 25. September und 20. September), sollen morgen in ein größeres Becken umgesiedelt werden. Der von der Umweltorganisation HEPCA empfohlenen Verlegung in einen künstlichen Salzsee bei Sahl Hasheesh wirkte der „Besitzer“ der Delfine entgegen, indem er ein größeres Becken bauen ließ.
Der Gouverneur der Red-Sea-Region hat neben einer Verlegung der „Hurghada-Vier“ in ein größeres Becken auch veranlasst, dass nur noch in Gefangenschaft geborene Delfine eingeführt werden dürfen.
Auf Empfehlung verschiedener Wal- und Delfinschutz-Organisationen wurde Dr. Pierre Gallego beauftragt, nach den vier Delfinen zu schauen. Gallego hat Erfahrungen mit in menschlicher Obhut gehaltenen Delfinen. Dem Tierarzt wurde zwar der Zutritt zu den gefangenen Delfinen ermöglicht, doch er konnte keine vollständige Untersuchung der Umstände vornehmen, da das Wasser im Pool zu trüb war.
Für den 29. September war eine Blutabnahme bei den Delfinen vorgesehen, doch der Crew um Dr. Gallego wurde der Zutritt zur Villa des „Delfinbesitzers“ verwehrt. Schließlich wurde der Tierarzt ohne jedwede Begleitung auf das Grundstück gelassen. Leider misslangen die Blutabnahme sowie die Untersuchung, weil der „Besitzer“ die Großen Tümmler nicht dazu bringen konnte, eine entsprechende Position für die Untersuchung einzunehmen. Das HEPCA-Team wurde in der Zwischenzeit von Schlägern, die zur Villa gehören, belästigt und bedroht.
Ein zweites HEPCA-Team, das in Begleitung von Ric O’Barry einen Pool inspizierte, den der „Besitzer“ für die Delfine konstruieren lässt, war ebenfalls Drohungen ausgesetzt. Ein Bulldozer schüttete Sand ganz in ihre Nähe ab. Ein Lastwagen versperrte die Sicht auf den neuen Pool. Als die Crew zur Villa fuhr, um Ric das Grundstück zu zeigen, auf dem die Delfine momentan gehalten werden, versuchten Schläger, den Tierschützern ihre Kameras zu entreißen. Es wurde sogar versucht, einen Hund ins Innere des Autos, mit dem die Crew unterwegs war, zu hetzen. HEPCA wird diese Vorkommnisse zur Anzeige bringen.
Der neue Pool wurde inzwischen von Politikern und Mitgliedern der Umweltschutz-Organisation HEPCA inspiziert. Er entspricht offenbar den ägyptischen Standards für die Delfinhaltung. Der „Besitzer“ versicherte, dass die vier Delfine bis morgen in das neue Becken verlegt würden.
(Quelle und weitere Infos unter HEPCA-News)
Hallo Susanne,
ja, ich bin hier vor Ort. Habe alles von Anfang an mitbekommen und auch dokumentiert.
Wir (ein paar engagierte Tierschützer) sind immer noch an dem Fall dran.
Die Delfine befinden sich seit der Verlegung in einem neuen Loch in der Wüste ca. 8 km von der Senzo Mall auf dem Weg nach Ras Gharib. Um sie herum entsteht ein neues Delfinarium.
Die Quarantänezeit wurde um weitere 105 Tage verlängert, um Wagdy Saad genügend Zeit zu geben, diese Einrichtung fertigzustellen.
Bis zum heutigen ist nicht bekannt auf welchem Weg die Delfine nach Hurghada gebracht wurden.
Das Makadi Bay Delfinarium ist fertiggestellt und es ist nur eine Frage der Zeit bis neue Delfine in Hurghada ankommen.
Vielen Dank für die Infos, Doris! Wie ich gesehen habe, handelt es sich bei dir nicht um Doris Thomas, die hier oft postet, sondern um eine "neue Doris" ;o))
Es ist zum Verzweifeln, dass derzeit ein Delfinarium nach dem anderen entsteht (obwohl der Protest gegen den Delfinhandel wahrscheinlich noch nie so groß war wie in den letzten Monaten). Das Geschäft mit den Delfinen boomt regelrecht. Im Dolphin Base in Taiji/Japan "warten" offenbar etwa 60 Delfine darauf, in Delfinarien im asiatischen Raum (eventuell aber auch nach ägypten) verkauft zu werden.
Bist du selber vor Ort oder woher hast du deine Informationen?
Gerade habe ich bei der GRD/München gelesen, dass bis 28. Dezember 2010 1.856 Personen eine Petition gegen die Gefangenhaltung von Delfinen in Hurghada/ägypten unterschrieben haben.