Welttierschutztag


Es ist Welttierschutztag, und man denkt heute an all die Tiere, die auf der Erde unter erbarmungswürdigen Bedingungen leben. Es fallen einem dabei sofort die Kreaturen ein, die allen bekannt sind: geschundene Esel und andere Lastenträger, Affen und Hunde in Forschungslaboren usw. Doch wie sieht es mit den Lebewesen aus, die im Meer vorkommen? Diese haben wir aus unseren Köpfen verdrängt, denn alles, was sich unter Wasser abspielt, sieht man nicht. So kann es sein, dass viele Arten durch menschliche zerstörerische Eingriffe wieder verschwinden, bevor sie überhaupt entdeckt wurden.

2.500 Wissenschaftlern aus 85 Ländern waren zehn Jahre lang bisher unbekannten Lebewesen auf der Spur. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen. 538 Expeditionen kamen zu dem Ergebnis, dass es etwa 230.000 unterschiedliche Arten an Meereslebewesen gibt. „Census of Marine Life“ heißt das Unternehmen, das heute zu Ende geht.

Doch die Forscher sind sich einig, auf eine gefundene Art kommen vier, die noch nicht bekannt sind. „Das bedeutet nicht, dass wir versagt haben“, sagt die Meeresbiologin Nancy Knowlton. „Das Meer ist einfach so riesig, dass wir nach zehn Jahren harter Arbeit nur Schnappschüsse dessen haben, was darin vorkommt.“

Jede fünfte bekannte Meeresart gehört zur Gruppe der Krebstiere, wie etwa Krabben oder Garnelen. An zweiter Stelle stehen mit 17 Prozent die Weichtiere „“ darunter Tintenfische, Schnecken und Muscheln. Fische machen immerhin noch zwölf Prozent der bekannten Arten aus. Dagegen werden Wale, Walrosse, Seelöwen, Schildkröten und Wasservögel lapidar als „weitere Wirbeltiere“ zusammengefasst. Sie bilden nur zwei Prozent des Artenportfolios.

Die größte Artenvielfalt haben die Forscher rings um Japan und Australien festgestellt. 33.000 verschiedene Tiere und Pflanzen haben sie gezählt. Die Ostsee dagegen ist sehr artenarm. Nimmt man ihre Größe als Relation, so sind 5.865 verschiedene Lebewesen dann jedoch wieder eine stattliche Zahl.

Sowohl Riesen als auch Zwerge sind überall zu finden. Viele Wale sind wahre Kosmopoliten der Weltmeere. Aber auch mikroskopisch kleine Einzeller findet man überall.
(Quelle: „Volkszählung unter Wasser“)

Lesetipp: „Aus dem Kellergeschoss der Meere“

2 Kommentare

  1. "Die größte Artenvielfalt haben die Forscher rings um Japan festgestellt" ?! Also wenn es dort so weiter geht, wird es nciht mehr lange so sein…

    geschrieben von Julia
  2. Unsere Erde ist ein großes Wunder! Es gibt noch so viel zu entdecken und würde man nicht so viel Geld in völlig überflüssige Dinge wie Kriege und Abschreckungswaffen investieren, dann würde man sicherlich in der Lage sein, noch viel mehr zu erforschen. Schade, dass der Mensch sich immer wieder selber im Weg steht. Er könnte es zu so viel bringen und vielleicht sogar aus der Erde ein Paradies für alle machen, gäbe es nicht Hass und Neid oder auch Faulheit und Egoismus. Jeder muss zwar bei sich anfangen, aber wenn schon die Jugend erleben muss, wie mit dem normalen Bürger umgesprungen wird, wie er ausgebeutet und hintergangen wird, wie Gemeinheit, Dreistheit und Betrug gewinnt, wie soll er dann motiviert sein, ein besserer Mensch zu sein?

    geschrieben von Doris

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