Gestern fand in Taiji/Japan das erste Treffen aller Zeiten zwischen Vertretern der Delfinfang-Stadt Taiji und ausländischen Delfinfang-Gegnern statt. Als bekanntester Vertreter der Delfinschützer waren auch Ric O’Barry und sein Sohn Lincoln vor Ort. Aber offenbar hat Bürgermeister Kazutaka Sangen dermaßen hohe Auflagen für dieses Treffen vorgeschrieben, dass O’Barry letztendlich doch nicht an dem Meeting teilnahm, sondern dorthin ging, wo das Delfin-Massaker auch in diesem Jahr wieder stattfindet und bereits etwa 100 Meeressäugern das Leben gekostet hat – an die „Todesbucht“. Offenbar unternimmt Sangen alles, damit der mit einem Oscar ausgezeichnete Film „The Cove“ in keinem der japanischen Filmspielhäuser gezeigt werden kann. Laut O’Barry hat sich Sangen heimlich mit Organisationen getroffen, die ihn beim Boykott des wichtigen Dokumentarfilms unterstützen.
Ric O’Barry, der sich gegen jeglichen Boykott von japanischen Produkten wendet, hat nun seinerseits einen Boykott gegen eine in seinen Augen erbärmliche Versammlung in Taiji ausgeprochen. Es waren offenbar nur sorgfältig ausgesuchte Fragen durch den japanischen Moderator zugelassen.
Vertreter von anderen Delfinschutzgruppen – zum Beispiel der Sea Shepherd Conservation Society – nahmen an der zweistündigen Versammlung teil und brachten ihr Statement vor, das Delfinschlachten auf der Stelle einzustellen. Die Vertreter von Taiji pochten jedoch auf ihr „kulturelles Erbe“ und bestehen weiterhin darauf, den Delfinfang aufrechtzuerhalten. Delfinfang-Befürworter und -Gegner standen sich erbittert gegenüber und kamen am Schluss – wie erwartet – zu keiner Lösung.
Scott West – Aktivist von Sea Shepherd – will aber dennoch etwas Positives in diesem Treffen sehen. Immerhin war die Medienpräsenz immens hoch. Das Thema interessiert außerdem immer mehr Japaner, die von der „Todesbucht“ vorher nichts wussten oder dem Delfinfang gleichgültig gegenüberstanden.
(Quellen: Save Japan Dolphins, Sea Shepherd Consrevaton Society und newstimes.com)
Ich habe es hier schon vor einer Woche geschrieben und meine Meinung hat sich nicht geändert: Man kann die japanischen Fischer von Taiji nicht stoppen. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, bei dem der delfinliebende "Don Quijote" schließlich selbst "vor die Hunde" geht.
Naja.Das der Bürgermeister so ein Klotz ist, war doch schon von Anfang an klar, oder?
Immerhin lässt er diese Massenmorden seit zig Jahren zu.
Das mit dem ansteigenen Medientrubel hingegen ist da schon die bessere Nachricht.Je mehr Leute von dieser Unmenschlichkeit erfahren, desto mehr werden es einsehen.Zumindest denke ich, dass es mehr Japaner ekelt, wie sie zerstückelt werden, als belustigen.Das Bisschen Verstand kann man doch noch von einem Japaner erwarten.Oder ist das Tier doch die schlauere Gattung???
Ungewöhnlich, dass die Medien mit einbezogen werden, wo doch sonst alles getan wird, damit es keine Zeugnisse und Fakten über diese sinnlosen Delfinmorde gibt. Ohne die hartnäckige Arbeit einiger weniger Naturschützer vor Ort und der immensen Verbreitung der Neuigkeiten und Erkenntnisse durch die vielen tausend aktiven Naturschützer gäbe es sicherlich nicht diese Entwicklung. Kaum mehr ist es möglich, etwas verborgen zu halten und hier ist das Internet auch ein Segen. Wir erfahren es sofort…und schwupp weiß es die ganze Welt (die es wissen wollen). Für mich wäre es mehr als überraschend gewesen, wenn es zu einem Konsenz gekommen wäre. Dass es natürlich nicht einmal zu einer Teilnahme von Ric O'Barry kam, ist natürlich enttäuschend.