Laut aktuellen Presseberichten hat Norwegens Regierung für nächstes Jahr 1.286 Zwergwale zur Jagd freigegeben. Wie das Fischereiministerium gestern mitteilte, sollen lediglich in den Polar-Gewässern um Spitzbergen stark eingeschränkte Quoten gelten. Trotz des 1986 erlassenen Verbotes aller kommerziellen Walfänge durch die IWC (Internationale Walfang-Kommission) hat Norwegen seit 1993 die Jagd auf Zwergwale wieder zugelassen.
(Quelle: Augsburger Allgemeine)
Zwergwale heißen die Meeressäuger, weil sie mit unter 10 Metern Länge relativ klein sind. So bringen es ihre größeren Verwandten – die Blau- und Finnwale – auf immerhin 25 bis 30 Meter. Im vergangenen Jahrhundert wurden lediglich die großen Furchenwale (sie heißen so, weil ihre Mäuler Furchen haben, die sich beim Fang von Krill enorm ausdehnen können) getötet. Zwergwale wurden nicht bis an den Rand der Ausrottung gejagt, da sie ja nicht so viel Fleisch lieferten wie die Meeresriesen. Doch nachdem der Bestand der Großen sich minimiert hat, stehen die Zergwale im Visier der Jäger.
Für die Wal- und Delfinschutz-Organisation WDCS ist die Veröffentlichung der hohen Fangquote „ein peinlicher politischer Akt“, nachdem erwiesen ist, dass das Walfleisch immer weniger Nachfrage erfährt. Siehe dazu auch den WDCS-Bericht „Frustration innerhalb der norwegischen Walfängervereinigung“.
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