Säuglingssterblichkeit bei Delfinen um das Zehnfache gestiegen


In der Golf-Region ist die Sterblichkeitsrate von neugeborenen Delfinen offenbar um das Zehnfache höher als normal. Das wurde jetzt in der ersten Geburtssaison der Delfine nach der Öl-Katastrophe der „Deep Horizon“ festgestellt.

17 Totfunde gab es in der Nähe des Bohrlochs, davon 13 in den vergangenen beiden Wochen. Die Zeitung News Daily spricht sogar von 26 toten Tieren, die seit Januar an einem 200 Meilen langen Küstenabschnitt von Louisiana über Mississippi bis zu den Gulf Shores, Alabama, gefunden wurden. Im Normalfall werden ein bis zwei tote Delfin-Babys pro Monat angeschwemmt, so Moby Solangi vom „Institute of Marine Mammal Studies“ in Gulfport. Die Rate der ausgewachsenen toten Delfine ist im Jahr der Öl-Katastrophe von 30 auf 89 Tiere gestiegen.

Etwa 2.000 bis 5.000 Delfine halten sich in der Region auf und etliche davon haben jetzt gekalbt. Die Todesursache der kleinen Delfine ist jedoch unbekannt. Untersuchungen wurden eingeleitet.

Zehn Monate ist es nun her, dass im Golf von Mexiko die „Deep Horizon“ explodierte, anschließend sank und eine Unmenge Öl aus der Plattform austrat. Das Leck in der Plattform wurde zwar Mitte September gestopft und das giftige Öl scheint verschwunden, doch Solangi geht davon aus, dass der Tod der Delfine mit den Spätfolgen der Katastrophe in Verbindung zu bringen ist.

Hohe Sterblichkeit bei neugeborenen Delfinen ist nicht ungewöhnlich
Heidi Whitehead koordiniert das „Texas Marine Mammal Stranding Network“. Sie ist anderer Meinung als Moby Solangi. Offenbar kommt es immer wieder zu einem Massensterben unter neugeborenen Delfinen. So wären 2007 oder 2008 an der texanischen Küste 50 tote Delfin-Babys innerhalb von zwei Wochen angeschwemmt worden. Einige davon wären krank gewesen, andere wären bereits tot geboren worden.

(Quellen: Huffingtonpost, Gulf of Mexico Oil Spill Blog und News Daily)

1 Kommentare

  1. "das giftige öl scheint verschwunden" – ja, das hat man schließlich mit Chemikalien, deren Auswirkung auf die Umwelt auch noch nicht getestet wurden,so zerkleinert, dass man es nicht mehr sieht. Was man nicht sieht, ist dann wohl auch nicht mehr da, oder doch? Vogel Strauß Taktik lässt grüßen.

    geschrieben von Doris Thomas

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert