Drei Delfine starben am 4. März nach einem Militärmanöver der US-Navy. An der Küste von San Diego (Kalifornien) wurde eine Explosion ausgelöst, nachdem sich die Soldaten vergewissert hatten, dass sich keine Meeressäuger in der Nähe aufhielten. Der Flottensprecher der US-Navy – Greg Hicks – teilte mit, dass die Delfine gesichtet wurden, als die Explosion bereits eingeleitet war: „Wir konnten den Prozess nicht mehr stoppen, sonst hätten wir die Menschen gefährdet.“ Nach der Detonation trieben die Tiere tot an der Wasseroberfläche im übungsgebiet.
Die Leichname der Tiere wurden zur Untersuchung in ein Labor nach Sea World gebracht. Dort wurde festgestellt, dass es sich um Gewöhnliche Delfine handelte. Diese Delfinart kommt sehr häufig an der Kalifornischen Küste vor, berichtete Sarah Wilkin, Meeresbiologin des National Marine Fisheries Service. Diese Einrichtung ist für die Untersuchung von kranken, verletzten und toten Meeressäugern zuständig. Untersuchungen des Gewebes der toten Tiere sollen nun ans Licht bringen, ob die drei Delfine tatsächlich an den Folgen der Explosion gestorben sind oder ob sie womöglich krank oder vergiftet waren.
Auch wenn Delfine an der Kalifornischen Küste seit 1972 unter dem Schutz des Marine Mammal Protection Act stünden, gäbe es keine Gefährdung dieser Art in diesem Gebiet. Sarah Wilkin geht von ca. 15.000 Gewöhnlichen Delfinen aus, die in dieser Region leben.
Umweltschützer legen sich schon seit längerer Zeit mit der Navy an und fordern, dass es keine Manöver (vor allem mit dem Einsatz von Sonar-Geräten) in diesem Gebiet mehr gibt. Doch Experten beteuern, dass es in den vergangenen Jahren keine Todesfälle unter den Delfinen gegeben hätte, die auf Explosionen zurückzuführen seien. Umweltschützer dagegen argumentieren, dass Sonar-übungen Wale und andere Meereslebewesen taub machen oder sie sogar töten können. 2008 entschied der Oberste Gerichtshof jedoch zu Gunsten des Militärs …
Verschiedene Umweltschutz-Gruppen fordern nun nach dem Tod der drei Delfine weitere Vorsichtmaßnahmen zu ergreifen, um das marine Leben vor Explosionen zu schützen. „Es ist zwingend erforderlich, dass das Militär jeden Schritt wahrnimmt, um Schädigungen auszuschließen“, sagte Michael Jasny vom Natural Resources Defense Council. Er wandte sich in einem Brief an die Navy, in dem er eine öffentliche Untersuchung des Vorfalls forderte und außerdem darauf bestand, dass ähnliche übungen ausgesetzt würden, bis der Fall aufgeklärt wäre.
Die Navy teilte mit, dass alles getan würde, um die Lebewesen im Meer bei derartigen Operationen nicht zu gefährden. „Es handelt sich bei dem Vorfall am 4. März um einen sehr unglücklichen Unfall“, verteidigte sich Hicks. Doch er sagte auch zu, dass Untersuchungen laufen würden, damit solch ein Unfall nicht mehr passieren könne.
Offenbar finden im Jahr über 300 Navy-übungen an der Kalifornischen Küste statt, bei denen ca. 400 Explosionen durchgeführt werden.
Der National Marine Fisheries Service analysiert zusätzlich, ob zwei weitere Todesfälle – es handelt sich dabei um zwei Gewöhnliche Delfine, die an zwei Küstenabschnitten im Manövergebiet tot angespült wurden – mit der Explosion in Verbindung zu bringen sind.
(Quellen: The Examiner und Los Angeles Times)