Eine französische Studie hat nun aufgedeckt, dass viel mehr Schweinswale und Delfine als Beifang in Fischernetzen verenden als bisher angenommen. Die Studie wurde während der 25. Europäischen Walforscher-Tagung in Cadiz/Spanien vorgestellt. Darin hieß es, dass nur ein Bruchteil der getöteten Tiere überhaupt die Küsten erreiche und entdeckt würde.
Zu ihrem Ergebnis kamen die Forscher, indem sie auf Fischereischiffen 100 Delfine und Schweinswale markierten, die vor der französischen Küste im Atlantik in Netzen erstickt sind. Danach warfen sie die Kadaver zurück ins Meer. Nur acht tote Delfine/Schweinswale wurden später an der Küste wiedergefunden.
Den Direktor des Deutschen Meeresmuseum Harald Benke hat die Auffindquote von nur acht Prozent sehr erschreckt. Er strebt nun ähnliche Untersuchungen für die bedrohten Ostsee-Schweinswale an. Wurden laut Deutschem Meeresmuseum im Jahr 2004 noch 23 tote Schweinswale an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns gemeldet, waren es 2009 bereits 52. Von den gut erhaltenen Kadavern wurden in einer Studie aus dem vergangenen Jahr 30 bis 60 Prozent als Beifänge identifiziert. Doch diese Beifangraten sind – nachdem die französische Studie bekannt gemacht wurde – offensichtlich mit einer großen Dunkelziffer belastet.
(Quellen: NZZOnline und Greenpeace-Magazin)
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