Die Wal- und -Delfinschutzorganisation WDCS/München jubelt. Sie hat die gerichtliche Erlaubnis erwirkt, Einsichtnahme in die Unterlagen des Delfinariums Nürnberg zu nehmen (siehe dazu u.a. lifePR, stadtdatenbank.de, focus-online 1, focus-online2, kanal8, sueddeutsche.de, nordbayern.de sowie die WDCS selbst).
Nynke mit ihrem Sohn Kai, der am 21. August 2010 geboren wurde.
(Foto: Tiergarten Nürnberg)
Ich verstehe nicht, was damit erreicht werden soll. Es werden weiterhin Jahr für Jahr 300.000 Wale und Delfine in den Weltmeeren allein durch industrielle Fischernetze umkommen. Manche indigenen Völker werden weiterhin Delfine zum Verzehr fangen. Japan, Norwegen, Island und die Färöer Inseln werden weiterhin Wale und Delfine töten – aus Tradition, als Nahrungsquelle, um die Tiere an asiatische Vergnügungsstätten und Schwimmen-mit Delfinen-Programme zu verkaufen oder weil sie die Meeressäuger als Nahrungskonkurrenten ansehen (japanische Fischer bezeichnen die Delfine aus diesem Grund als „Kakerlaken der Meere“).
Zugegebernermaßen ist die Delfinhaltung schwierig. Sie muss immer weiter optimiert werden, was Nürnberg mit dem Bau der Lagune auch tut. Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg. Was bringt es der WDCS, wenn sie in Internas Einblick hat? Schließlich handelt es sich beim Delfinarium in Nürnberg um eine fortschrittliche Zoo-Einrichtung, in der es den Tieren gut geht.
Dass in den Anfangszeiten des Delfinariums vieles falsch gelaufen ist, bleibt unbestritten, aber das war auch bei der Haltung von anderen Tierarten so. Ebenfalls bedauerlich sind die vielen Todesfälle von neugeborenen Delfinen. Doch auch in der Freiheit sieht die „Bilanz“ nicht rosig aus. Um nur ein Beispiel herauszugreifen: In Sardinien überlebte von fünf neugeborenen Delfinen im Jahr 2008 lediglich ein Tier (siehe dazu auch „Besuch im Delfin-Forschungsinstitut auf Sardinien“).
Hallo Susanne,
das sehe ich ganz genau so wie Du. Ich denke, dass viele "Delfinschützer" ihre Aktionen nur ihres Egos wegen und nicht wegen der Delfine durchführen. Ist eben schön, wenn man es "den Großen" zeigen kann oder wenn man seinen eigenen Namen oder den Namen seiner eigenen Organisation in der Zeitung lesen kann. Die Haltungsbedingungen in Nürnberg werden von dem "Sieg der Tierschützer" in keinster Weise beeinflusst. Waren sie schlecht, werden sie schlecht bleiben, waren sie gut, bleiben sie gut. Und den Delfinen "draußen" hilft der "Sieg" gar nicht.