Moby bekommt Süßwasser
„Die hat doch gar keine Ahnung und will sich in den Vordergrund schieben.“
„Zum Glück ist sie ein Einzelfall und kaum jemand schenkt ihr Beachtung.“
„Die Alte hat ja wohl einen Schuß.“
„Diese Frau geht gar nicht.“
„Was bekommt man eigentlich für so eine Werbeaktion für SeaWorld Nürnberg?“
„Gerade so jemand wie sie, frau gugeler, sollten sich richtig schämen.“
„… aber das Sponsoring vom TG für ihre Seite, damit sie ja PRO schreibt, kann sie eben auch gebrauchen.“
„Was für eine fiese und ekelhafte Masche!!!“
Das ist nur eine kleine Sammlung von Beschimpfungen, die gerade von … und … „Sympathisanten“ (wegen der Pünktchen siehe Anmerkung unten) im Internet auf mich niederprasseln. Damit kann ich leben, denn wer austeilt, der muss auch einstecken. Was mich aber ärgert, sind die Unwahrheiten, die im Internet verbreitet werden und wie ein Lauffeuer durch die Foren ziehen.
Dort kann man finden, dass Moby eine Wunde auf dem Kopf hätte und gezwungen würde, mit den anderen Delfinen mitzuschwimmen, dass er zwangsernährt würde, dass zwei Delfine von den anderen vier Tieren getrennt worden seien und, und, und …
Keiner der „Mitläufer“ macht sich die Mühe, hinter die Kulissen der Lagune zu blicken oder sich ordentlich zu informieren. Die Lügen werden gedankenlos in die Welt gesetzt. Ob das tierfreundlich ist, weiß ich nicht, kompetent ist das zumindest nicht.
Hier die Richtigstellung: Moby wird nicht zwangsernährt. Er hat in seinem hohen Alter (er ist einer der ältesten Delfine der Welt) Nierenprobleme und bekommt bereits seit einigen Jahren mehrmals am Tag Süßwasser zugeführt. Alle Delfine werden im Rahmen des Fitnessprogramms spielerisch auf medizinische Untersuchungen und Eingriffe vorbereitet, sodass sie derarige Maßnahmen ohne irgendwelchen Stress hinnehmen.
Moby hat keine Wunde auf dem Kopf. Die Narbe (welches Tier hat keine Narben?) ist schon mehrere Jahrzehnte (!!!) alt. Siehe unter anderem ein Foto von Moby aus einem meiner ersten MEERESAKROBATEN-Berichte von 2002 . Was ist da zu sehen? Die Narbe!!!
Arnie und Joker – die beiden Delfinbullen aus Soltau – wurden nicht von den anderen vier Delfinen getrennt. Sie waren nämlich von Anfang an im Delfinarium 2 untergebracht. Jetzt nicht jammern, weil die beiden nicht in die Gruppe integriert wurden. Schließlich wollten doch die „Delfin-Schützer“, dass das Delfinarium in Soltau geschlossen wird. Die Großen Tümmler können eben nicht einfach in die Nord- oder Ostsee oder in ein Becken gekippt werden, da sie nicht unbedingt zu einer bestehenden Gruppe passen. Was mit den Tieren nach der Schließung eines Delfinariums passiert, ist den Aktivisten egal. Sie haben ja keinerlei persönliche Bindung zu den Geschöpfen, die sie angeblich retten wollen. Hauptsache, das Delfinarium ist zu. Aus den Augen aus dem Sinn. Zufällig denken sie nun – nach drei Jahren! – wieder an Arnie und Joker und packen ihr tierliebendes Herz aus. Wo war das 2008, als das Delfinarium in Soltau schloss?
Ich verwahre mich massivst gegen die Unterstellung, vom Tiergarten bezahlt zu werden.
Ich könnte noch weitere Unwahrheiten und Unstimmigkeiten auflisten, die gemeinnützige (!!!), von Spendengeldern finanzierte Organisationen und deren Anhänger verbreiten. Aber jetzt ist Schluss.
Nachsatz: Das Zitat „Die Alte hat ja wohl einen Schuß.“ stammt übrigens von der Oma des siebenjährigen „Pro-Wal-Schirmherrn“. Es wäre zu wünschen, dass eine Oma ihrem Enkel nicht nur beibringt, Tiere zu schützen, sondern ihm auch ein Vorbild in Sachen „Umgang miteinander“ ist.
Anmerkung: Die durch Punkte ersetzten Namen wurden von mir vorübergehend unkenntlich gemacht, da mir die genannten Personen per Mail am 5. August 2011 ein Strafverfahren androhten. Gleichzeitig sind die oben zitierten Beschimpfungen, die am 31. Juli und 1. August veröffentlicht wurden, inzwischen allesamt aus Facebook verschwunden. Der Satz „Die Alte hat ja wohl einen Schuß!“ stammt übrigens von der Oma des Pro-Wal-Schirmherrn. Name und Adresse sind mir bekannt.