Thilo Resenhoeft hat in der Berliner Morgenpost einen sehr interessanten Artikel über die Müllhalde Tiefsee verfasst.
Forscher vom Census of Marine Life haben aufgelistet, was alles an menschen-gemachtem Müll in der Tiefsee landet. Ihre „Volkszählung in den Meeren“ haben sie im Journal „Plos one“ veröffentlicht. Über 10 Jahre lang haben sie Tiefsee-Projekte und Veröffentlichungen in der Literatur analysiert. Der Report wurde von Experten von neun international führenden Meeresforschungsinstituten verfasst.
Rund 6,4 Millionen Tonnen Müll gelangen offenbar Jahr für Jahr von Land und vom Schiff aus ins Meer, wird im Journal „Plos one“ berichtet. Sehr gefährlich für die Bewohner der Ozeane sind herrenlose Netze (sogenannte Geisternetze) und Langleinen. In ihnen verheddern sich Wirbellose, Vögel, Fische und Meeressäuger und sterben elendig in ihrem Gefängnis.
Die Forscher schätzen, dass jährlich 10.000 Container in Stürmen von Bord der Schiffe gehen. Allein im Mittelmeer wurden in 2.000 Meter Tiefe Flaschen, Plastikfolien, Getränkedosen, Glühbirnen, Kühlschränke und Autoreifen entdeckt.
Die menschlichen Auswirkungen aufs Meer sind so enorm und vollziehen sich so rasant, dass die Forschung mit ihren geringen Geldmitteln nicht hinterher kommt. So würden Schädigungen durch den Menschen erst nach vielen Jahren realisiert, während der menschliche Feldzug durch die Ozeane schon längst weiter gezogen ist, beklagen die Wissenschaftler.
Der Artikel „Die Tiefsee verkommt zur tödlichen Müllhalde“ beinhaltet neben interessanten Informationen über die Meeresverschmutzung auch Bildmaterial, das die Auswirkungen des Mülls auf die Tierwelt zeigt.
Interessant sind auch die Superlative und Tiefseerekorde, die man über einen Klick abrufen kann. Da geht es von
60 Metern – der Grenze des Presslufttauchens,
über 183 Meter – der Grenze des Apnoetauchens mit nur einem Atemzug,
500 Meter – der höchsten Tauchtiefe der Blauwale,
3.790 Meter – der durchschnittlichen Tiefe der Ozeane,
bis 11.033 Meter – dem tiefsten bislang gemessene Punkt im Marianengraben im Pazifik.
(Quelle: „Die Tiefsee verkommt zur tödlichen Müllhalde“)
Passend zum Thema „Ausbeutung und Vermüllung der Meere“ der sehr gut gemachte Animationsbeitrag von Uli Henrik Streckenbach „Die Überfischung der Meere“ sowie die Aktion „Ein Tag ohne Plastiktüte“ und die Aktion von Project Blue Sea „Müll im Meer geht uns alle an“.
Es ist echt unglaublich was der Mensch alles verursacht!