Nicht nur die MEERESAKROBATEN feiern in diesem Jahr ein Jubiläum (10 Jahre), auch eine der größten Umweltschutzorganisationen kann auf eine lange aktive Zeit zurückblicken – in diesem Fall auf 40 Jahre.
Am 15. September 1971 starteten die ersten Greenpeace-Aktivisten von Vancouver B.C., um vor Amchitka, einer Insel der Aleuten, gegen US-amerikanische Atomtests zu protestieren. Greenpeace war geboren.
Die größten Erfolge
* 1974: Frankreich beendet die Atomtests.
* 1982: Nach heftigen Protesten beschließt die Internationale Walfangkommission (IWC) das Verbot des kommerziellen Walfangs.
* 1991 entsteht das Umweltschutzabkommen zum Antarktisvertrag, das den kommerziellen Rohstoffabbau für mindestens 50 Jahre unterbindet.
* 1993 verbietet die London Dumping Convention, radioaktive und andere Industrieabfälle im Meer zu verklappen.
* 1995 verzichtet der Konzern Shell nach einer spektakulären Greenpeace-Kampagne darauf, die ausgediente Ölplattform Brent Spar im Atlantik zu entsorgen.
* 1997 revolutioniert Greenpeace mit dem Greenfreeze den Kühlschrankmarkt. Der Greenfreeze funktioniert ohne Einsatz von klimaschädlichen FKW/FCFW. Heute werden jährlich 35 Millionen Stück davon produziert und weltweit verkauft.
* 2004 startet Greenpeace mit der Arbeit gegen gefährliche Chemikalien in elektronischen Geräten. Auch wenn noch nicht alles im grünen Bereich ist – der Greener Guide to Electronics hat inzwischen einiges bewegt. Die Arbeit geht weiter.
* 2006 wird der kanadische Great Bear Rainforest, Heimat des Grizzlybären, nach neun Jahren Kampagne zu einem Drittel unter Schutz gestellt.
* 2010 reagiert der Konzern Nestlé auf die kurze weltweite Greenpeace Kitkat-Kampagne. Nestlé verkündet, ab sofort kein Palmöl mehr von Lieferanten zu beziehen, die den indonesischen Urwald zerstören.
(Quelle: Greenpeace)
Walschutz hat nicht mehr Priorität
Die Bilanz lässt sich sehen, auch wenn Greenpeace in der Zwischenzeit den Walschutz an ihr ehemaliges Mitglied Paul Watson (der Leiter von Sea Shepherd) abgegeben zu haben scheint. Trotz Walfangmoritoriums werden immer noch Großwale (Japan, Norwegen, Island) und Kleinwale (Delfine u.a., Japan, Färöer Inseln und wenige andere Länder) gefangen.
Aber auch die Anzahl von Walen und Delfinen, die im offenen Meer durch menschliche Aktivitäten (z.B. industrielle Fischerei, Lärm usw.) ums Leben kommen, ist nach wie vor immens hoch. Noch immer gibt Greenpeace als offizielle Zahl 300.000 Delfine an, die Jahr für Jahr allein in Fischernetzen als Beifang ihr Leben lassen müssen.