In Griechenland – genauer in Kalamos, einer Insel im Ionischen Meer – gibt es wieder mehr Gewöhnliche (oder Gemeine) Delfine (Delphinus delphis). Nein, ich habe sie nicht selbst gesehen, meine letzte Reise nach Griechenland liegt viele Jahre zurück, doch die Schweizer Organisation zum Schutz der Meeressäuger und ihrer Umwelt – OceanCare – berichtet über gesichtete Tiere.
Nachdem die Population der Gewöhnlichen Delfine in diesem Gebiet innerhalb von 15 Jahren von 150 Tieren auf gerade mal 12 Tiere geschrumpft war, wurden in diesem Jahr wieder größere Gruppen von mehr als 20 Delfinen gesehen. Da über die Gewöhnlichen Delfine eine Kartei angelegt wurde, konnten sogar Individuen wiedererkannt werden, die bereits seit 1996 bekannt sind.
OceanCare berichtet weiter: „Das Verhalten der Tiere hat sich aber sehr geändert. Wo sie früher noch neugierig zum Forschungsboot kamen und eher in geschlossenen Schulen nahe beieinander schwammen, sind sie heute eher scheu und schwimmen weiter voneinander entfernt. Unsere Forscher vor Ort melden, dass auch wieder vermehrt Fischschwärme gesichtet werden und dies der Grund für die Rückkehr der Gewöhnlichen Delfine sei.
Wieder mehr Fisch
Dass es in diesem Gebiet wieder mehr Fischschwärme gibt, ist höchstwahrscheinlich auf ein Verbot der Beach Seine Fischerei zurückzuführen, eine der Forderungen an Griechenland die wir mit unserem „Urgent Call for Action“ gestellt haben. Auch die EU hat Druck auf Griechenland ausgeübt und das Einstellen der Beach Seine Fischerei gefordert.
Es ist kaum zu glauben wie schnell sich die Natur erholen kann, wenn die entsprechenden Maßnahme getroffen und durchgesetzt werden. Erst noch haben wir gedacht, die Gewöhnlichen Delfine seien lokal ausgestorben und jetzt sehen wir sie in schöner Zahl zurückkehren.
Übrigens haben unsere Forscher vor Ort auch eine Umfrage bei Küstenfischern gestartet. Sie haben 50 Küstenfischer in Kalamos und 50 Küstenfischer im Golf von Amvrakikos befragt. Eine der Fragen ging in die Richtung, was die Fischer denken, wo das Hauptproblem ihrer Meinung nach liege. Interessanterweise kamen die Fischer in Kalamos zum Schluss, dass dort die Überfischung das Hauptproblem sei und die Fischer im Golf von Amvrakikos waren der Meinung, dass die Verschmutzung das größte Problem sei. Die Schlussfolgerungen der Fischer in den entsprechenden Gebieten decken sich mit den Resultaten unserer Forschung. Eine wissenschaftliche Publikation hierzu ist in Arbeit und sollte noch vor Ende Jahr publiziert werden.“
(Quelle: OceanCare)
Das Bild zeigt meine erste Begegnung mit einem frei lebenden Delfin (Großer Tümmler) 1995 in Griechenland.