Wie bereits angekündigt, kommt heute Abend im BR um 21:15 Uhr die Sendung „Tierknast oder Arche Noah – Was leisten Zoos heute?“. Wer sich vorab informieren möchte, findet auf der Website des BR einen Bericht über die Dokumentation.
Interessant war für mich, dass in diesem Beitrag der Meeresbiologe Boris Culik die Vorstellungen in deutschen Delfinarien – genauso wie ich – befürwortet. Darüber habe ich ja auch schon öfter meine Meinung kundgetan. Während Tierschützer die „Shows“ kritisieren, hält Boris Culik, der seit Jahren an Schweinswalen und Delfinen forscht, sie für eine gute Beschäftigung:
„Die Tiere […] verbringen nicht den ganzen Tag damit, nur nach Nahrung zu suchen. Wenn es Nahrung im Überfluss gibt […], dann ist in Nullkommanichts die Nahrungsaufnahme beendet, dann ist Zeit für den Spieltrieb und die Tiere können sich amüsieren. Im Delfinarium ist das natürlich schwieriger. Da haben wir aufgrund von gewissen Gegebenheiten keine Algen oder Quallen. Das muss man durch etwas anderes ersetzen – aber warum sollen sie denn nicht mit einem Ball spielen? […] Das Wichtigste ist, dass die Tiere beschäftigt sind und immer wieder gefordert werden und nicht einfach gelangweilt in der Ecke sind und da verkümmern.“
Dr. Boris Culik
Als Meeresbiologe am IFM-GEOMAR (Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel) beschäftigte er sich auf über 20 Expeditionen in die Antarktis, nach Chile, Mexiko und Kanada mit dem Energieumsatz und Verhalten von Pinguinen und Walen. Aktuell widmet sich Prof. Culik der Konzeption maritimer Forschungsprojekte und entwickelt weiterhin Methoden, mit denen der Beifang von Kleinwalen in Fischereinetzen verhindert werden kann.
“Tierknast oder Arche Noah – Was leisten Zoos heute?” Ich hab mir den Film angesehen und finde, dass er dem hochtrabenden Titel nicht gerecht wurde.