Wie ich bereits oft geschrieben habe, spielt sich das große Leid von Delfinen und anderen Meerestieren nicht in einem (deutschen) Delfinarium ab, sondern draußen auf dem Meer sowie in den Gewässern vor einigen japanischen und färöischen Küstenorten.
Über Greenpeace Österreich erhielt ich folgende Meldung:
„Schockierende Film-Aufnahmen eines Augenzeugen belegen, wie durch den Einsatz von sogenannten Fischsammlern beim Tunfischfang unzählige Meerestiere abgeschlachtet werden – darunter Wale, Delfine, Walhaie oder Mantarochen.
Das bisher nicht veröffentlichte Material wurde von einem Helikopter-Piloten an Bord eines koreanischen Tunfischfängers im Pazifik privat gefilmt und Greenpeace zugespielt. Es unterstreicht eindrucksvoll die dringende Greenpeace-Forderung, den Einsatz von Fischsammlern in der Ringwadenfischerei zu stoppen und Meeresschutzgebiete zum Schutz der letzten gesunden Tunfischbestände im Pazifik einzurichten. Oft werden Wale und Walhaie selbst als lebende „Fisch-Magneten“ genutzt, um den Ertrag beim Tunfischfang zu steigern.
Wir wollen mit diesem Video die KonsumentInnen wachrütteln – sie haben ein Recht zu erfahren, was es die Natur kostet, um eine Dose Tunfisch zu füllen.
Fischsammler mit enormen Beifangmengen
Der Großteil des Dosentunfisches wird heute mit Fischsammlern (engl. FADs – Fish Aggregation Devices) gefangen. Das sind künstliche schwimmende Objekte, die den angeborenen Instinkt der Schwarmfische ausnutzen, im Schatten von treibenden Gegenständen Schutz zu suchen. Die Ringwade wird dann um die Fischsammler herum ausgebracht. Doch dieses Hilfsmittel führt zu enormen Beifangmengen: Nicht nur Skipjack-Tunfisch wird angelockt, sondern auch andere Tunfischarten oder gefährdete Meerestiere wie Haie, Wale, Rochen und Schildkröten. 2005 wurden über 1 Millionen Tonnen Tunfisch, ein Drittel des weltweiten Tunfisch-Fanges, und über 100.000 Tonnen Beifang mit FADs gefangen.
Halbierung der Fangmenge gefordert
Der Einsatz von FADs ist im Westlichen Zentralpazifik bereits für drei Monate im Jahr verboten. Um vom Aussterben bedrohte Arten wirksam zu schützen, fordert Greenpeace – neben einer Halbierung der Fangmenge und der Einrichtung von Meeresschutzgebieten – ein ganzjähriges Verbot von Fischsammlern in der Ringwadenfischerei. Anfang Dezember findet die Jahrestagung der Fischereikommission für den westlichen und mittleren Pazifik (WCPFC) statt, wo über Maßnahmen zum Schutz der Meeresumwelt und Ernährungssicherung im Pazifikraum entschieden wird. Sechzig Prozent der weltweit gefangen Tunfisches stammt aus dem Pazifik.“
Tunfischdosen nicht mehr kaufen
Die Thunfischdose aus Ringwadenfischerei – auch noch zum Billigpreis – gehört nicht mehr in unsere Regale. Auch der Verbaucher kann seinen Beitrag leisten: Lassen Sie die Dose beim nächsten Einkauf liegen, empfiehlt die Meeresbiologin Iris Menn von Greenpeace.
(Quelle: Greenpeace Österreich und Greenpeace Deutschland)
Lesetipps:
Was ist drin in Tunfischdosen?
Bedrohungen