Nicht nur Walfänger und Walschützer machen sich auf den Weg in die antarktischen Gewässer (siehe News von gestern), auch Linn Sophia Lehnert und Cornelia Schmidt sind am vergangenen Wochenende zu einer einmonatigen Reise an den Südpol aufgebrochen.
Die beiden Frauen sind Mitarbeiterinnen des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Sie wollen an Bord des Foschungsschiffs „Polarstern“ fünf Wochen lang Daten über Wale sammeln. Das besondere Interesse der beiden Wissenschaftlerinnen gilt den antarktischen Zwergwalen, die auf der Abschussliste der japanischen Walfänger stehen.
Täglich wird in 27 Meter im Krähennest des Schiffes Ausschau nach Walen gehalten. Werden Wale gesichtet, werden ihre Position sowie Umweltparameter (zum Beispiel die Eisbeschaffenheit) registriert. Neben Zwergwalen (auch Minkwale genannt) werden Buckelwale, Finnwale, Schnabelwale, Seiwale, Schwertwale und eventuell sogar Blauwale im eisigen Meer des Südpols erwartet. Die „Polarstern“ hat am 3. Dezember in Kapstadt abgelegt und wird am 5. Januar 2012 dorthin zurückkehren.
Mehr zur Foschungsreise unter Walvorkommen in der Antarktis
Wissenschaft am lebenden Tier
Wie diese Expedition zeigt, ist es nicht nötig, Tiere zu töten, um an Ergebnisse für die Wissenschaft zu gelangen. Die japanische Forschung sieht das anders. Jahr für Jahr schickt sie ihre Fangboote in die Antarktis, um zu „wissenschaftlichen Zwecken“ fast 1.000 Wale zu töten. Siehe hierzu auch Forschungsmethoden am und auf dem Meer.