Weil Wale niemandem gehören, sind sie vom Aussterben bedroht. Diesen Folgeschluss zieht der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Robert Frank in Welt online.
Da ein isländischer, norwegischer oder japanischer Walfänger, der einen Wal verschont, davon ausgehen muss, dass dieser von einem anderen Jäger getötet wird, feuert er lieber selbst die Harpune ab. Dabei ist ihm nicht bewusst, in welchem Maß er den Bestand der Walpopulation gefährdet und wie oft er überhaupt noch Jagd auf die Meeressäuger machen kann, bevor sie ausgestorben sind.
Bei Hühnern ist das anders, sagt Frank. Die gehören jemandem. Deshalb ist dem Besitzer sehr wohl bewusst, dass er ein Huhn weniger hat, wenn er heute eines schlachtet. Er wird darauf achten, dass er immer genügend Federvieh im Stall hat, damit er davon leben kann.
Die Wale gehören dem Menschen
„Die Wale gehören dem Menschen“, versuchte mir ein Einheimischer der Färöer Inseln vor ein paar Jahren auf einer Demonstration gegen das Abschlachten von Grindwalen weiszumachen. „Die Wale sind wie Äpfel auf den Bäumen. Wir ernten sie … Das machen wir schon immer so.“ Er hatte bei seinem Vergleich nicht bedacht, dass Äpfel Kulturgüter sind, die unter der Aufsicht des Menschen gedeihen und deren Ertrag ständig kontrolliert wird.