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Wie Orcas jagen


„Orcas – Die Wahrheit über Killerwale“ – so lautete der Titel in N24. Ich habe mir die Dokumentation gestern angesehen und war sehr erstaunt, dass sie manch neue Information für mich parat hatte.

Laurence Peree

Orca-Attacke (Foto: Laurence Peree)

So habe ich zum Beispiel nicht gewusst, dass Orcas (auch Schwertwale genannt) neben Seelöwen, Pinguinen, Bartenwalen auch Gemeine Delfine, Weiße Haie und giftige Stachelrochen auf ihrem Speiseplan haben.

Brutale Raubtiere

Beim Zusehen war ich hin und her gerissen. Einerseits haben mich die Intelligenzbestien fasziniert, andererseits ist es schwierig, das Leben eines Raubtieres ohne negative Gefühle zu akzeptieren. Das Bild der weinenden und rufenden Seelöwen-Mutter, deren Baby von einem Orca am Strand von Patagonien getötet und gefressen wurde, geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ebenso war ich entsetzt, als eine Orca-Gruppe in den Gewässern von Südafrika ein paar Gemeine Delfine so lange jagte, bis diese vor Erschöpfung leichte Beute für die „Killer“ wurden.

Anpassungsfähig und gewitzt

Die Biologin Dr. Ingrid Visser sieht das anders. Für sie ist das Verhalten der Orcas ein natürlicher Prozess, denn schließlich müssen die Raubtiere sich ernähren. Erstaunlich ist nur, wie anpassungsfähig und gewitzt die riesigen Meerestiere sind, um an immer wieder andere Beute zu gelangen. Meist arbeiten sie in Kooperation mit Artgenossen. So drückt zum Beispiel ein Orca den Stachelrochen an den Boden und ein anderer beißt den Kopf ab. Oder eine Gruppe von Orcas schwimmt in Formation unter Wasser und taucht gleichzeitig und schnell vor einer Eisscholle in der Antarktis auf. Darauf hat sich eine Robbe geflüchtet, die nun von der Scholle quasi direkt in die Mäuler der Orcas gespült wird.

Eine weitere – für die Orcas gefährliche – Taktik ist das Anlanden. In Patagonien hat ein ortsansässiger Orca-Clan gelernt, sich auf den Strand zu werfen, wo die neugeborenen Seelöwen spielen. Ein Tier, welches Ingrid Visser Mel genannt hat, ist besonders erfolgreich mit dieser Jagdtechnik. Der 9 Meter lange Bulle wirft sich gekonnt an den Strand und schnappt sich ein Jungtier, das er sich vorher noch im Wasser ausgeguckt hat.

Dass diese Art zu jagen nicht ungefährlich ist, zeigen die Narben in Mels Gesicht. In Höhe der Kiefer ist seine Haut übel aufgescheuert.

Den Film kann man in der N24-Mediathek anschauen. Er ist sehr zu empfehlen!

Meeresakrobaten-Tipp

Laurence Peree hat für die MEERESAKROBATEN einen sehr schönen Bericht über die Orcas in Patagonien geschrieben: Besuch bei den Wölfen des Meeres.

2 Kommentare

  1. Danke Sehr guter Bericht

    geschrieben von Ale
  2. Danke liebe  Susanne für den tollen Tipp! So fühlte ich mich gerade so stark in die Vergangenheit zurückversetzt, als ich vor etwa einem Jahr in Punta Norte war… *seufz* :o)
    Da wir 4 Tage mit Ingrid verbracht hatten, wußten wir von dem Speiseplan der Orcas.  sie hatte uns in Desseado beeindruckende Bilder von Orcas mit Rochen im Maul gezeigt, die sie vor der Küste ihrer Heimat Neuseeland gemacht hatte!

    geschrieben von Laurence_peree

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