Auf der Nordinsel von Neuseeland (Hahei Beach an der Coromandel Coast) verfing sich gestern ein Orca in einem Seil, an dem eine Krebsfalle befestigt war. Er hatte Mühe, mit dem Gewicht zum Atmen an die Wasseroberfläche zu schwimmen.
Ein vom Department of Conservation zu Hilfe gerufener Taucher sprang sofort ins Wasser und bemerkte, dass der Orca schon recht erschöpft war. Außerdem wies er am ganzen Körper Schnittwunden auf und blutete etwas. Um das verletzte Tier herum schwammen fünf bis sechs andere Orcas, die mit ihrem Gruppenmitglied kommunizierten.
Rhys Cochraner, der Taucher befreite das hilflose Tier von seiner Pein, indem er das Seil mit einem mitgeführten Messer durchschnitt. Der verletzte Orca und seine Artgenossen verhielten sich während der Rettungsaktion ganz ruhig; sie merkten wahrscheinlich, dass der Taucher dem Tier helfen wollte. Cochraner hatte seine Unterwasserkamera dabei und filmte ein paar Szenen. Du kannst den Film unter Hahei local rescues orca from crayfish pot ansehen.
Die von dem verletzten Orca ausgestoßenen Töne, die man im Film hört, erinnern etwas an das Jammern einer Katze, finde ich.
Das wohl bekannteste Opfer, das sich in einer Krebsfalle verfing, ist der Kino-Held Winter. Das Delfinweibchen verlor sogar seine Schwanzflosse, so schlimm verletzt war es. Seit 2005 lebt Winter im Clearwater Marine Aquarium in Florida.
Bei den MEERESAKROBATEN gibt es einen Bericht, der über eine ähnliche Rettung – es handelt sich hier um einen Pottwal – erzählt.
Wenn der Taucher wirklich den Orca befreit hat, ist das wahrlich eine Heldentat. Ich hätte mich einem Wildtier, zumal einem solch großen, in dessen Element, also im Meer sicher nicht genähert. Da wär mir mein eigenes Leben lieber gewesen! Hut ab!