Die amerikanische Delfinschutzorganisation BlueVoice und die peruanische Delfinschutzorganisation ORCA haben erste Untersuchungsergebnisse zu den massenweise gestorbenen Delfinen an Perus Küsten veröffentlicht.
Etwa 3.000 langschnäuzige Gewöhnliche Delfine (Delphinus capensis) und Burmeister-Schweinswale (Phocoena spinipinnis) waren seit Jahresanfang an den Küsten Perus tot aufgefunden worden. Siehe dazu auch MEERESAKROBATEN-Bericht vom 4. April 2012.
Hardy Jones von BlueVoice und sein Kollege aus Peru – Dr. Carlos Yaipen Llanos – haben insgesamt 615 Gemeine Delfine und 19 Schweinswale gefunden. Darunter waren sowohl junge als auch alte Tiere, Weibchen und Männchen. Manche Tiere waren schon im verwesten Zustand, andere waren erst frisch verstorben. Die Körperhaltung vieler Kälber – offene Schnauze, Bauchposition quer zur Wasserlinie – lässt den Schluss zu, dass sie erst an Land elendig zugrunde gegangen sind.
Obduktionen vor Ort ergaben, dass die Tiere viele Blutungen aufwiesen, einschließlich in der akustischen Kammer. Im Ohrbereich gab es Knochenbrüche. Die Forscher fanden Luftblasen im Blut, in der Leber und in den Nieren. Sie fanden außerdem Verletzungen in der Lunge und eine Überblähung des Organs (Lungenemphysem). Die Leber hatte ein schwammartiges Aussehen.
Hardy Jones und Dr. Carlos Yaipen Llanos vermuten, dass die Delfine und Schweinswale einem akustischen Störmanöver zum Opfer fielen. In den Gewässern vor Peru werden Schallwellen zum Auffinden von Ölquellen eingesetzt. Diese können die hoch empfindlichen Meeressäuger irritiert und verletzt haben, sodass sie letztendlich strandeten.
(Quelle: BlueVoice)