Bartenwale – zu denen auch das größte Lebewesen der Welt, der Blauwal, gehört – verfügen offenbar über ein Fresshilfe-Organ, das sich genau in der Mitte des Unterkiefers befindet.
Es hat die Größe einer Pampelmuse und ist mit den beiden Unterkieferhälften über einen y-förmigen Bindegewebsknorpel verbunden. Dieser verläuft in zwei Bahnen entlang der beiden Kieferhälften über den Kehlsack. Das Organ ist offenbar mit Nerven und Blutgefäßen durchzogen. Forscher glauben, dass das sensorische Organ Informationen an das Gehirn sendet und dass von dort aus dann die Nahrungsaufnahme koordiniert wird.
Ein gigantischer Happs
Bartenwale nehmen mit einem „Happs“ bis zu 80 Kubikmeter Wasser auf. In den Barten bleiben dann etwa 10 Kilogramm Krill im Maul hängen.
Dass genügend Nahrung vorhanden ist, registrieren die Meeressäuger wahrscheinlich über Tasthaare am Maul. Bevor die Wale dann ihr Maul öffnen, müssen sie die beiden Kieferhälften drehen, die Zunge zurückklappen und die Kehlfalten sowie den Kehlsack ausdehnen. Die Wale öffnen also den Kehlsack nicht nur passiv wie einen Fallschirm, sondern der Ablauf wird offenbar genau über das neu entdeckte Organ koordiniert.
(Quelle: nature)
Mal nur so überlegt …
Eigenartig ist, dass dieses Forschungsergebnis nicht von japanischen, sondern von amerikanischen und kanadischen Wissenschaftlern stammt. Dabei geben die japanischen Walfänger doch vor, dass sie ausschließlich aus wissenschaftlichen Gründen Wale fangen würden …