In diesem Film wird gezeigt, wie tödlich Unterwasserlärm für Wale und Delfine sein kann. Mehrere Versuche zeigen, was im Blut der Tiere passiert, wenn sie vor Schreck zu schnell auftauchen. Man sieht Gasblasen, die die Blutzufuhr zu wichtigen Organen verhindern und zum Tod der Tiere führen. Die Fett- und Gas-Embolie tritt im Normalfall nicht auf, wenn sich die Tiere genügend Zeit lassen können zum Auftauchen.
Militärisches Sonar
Die Meeresbiologin Antonella Servidio geht in ihrer Dokumentation auf Indiziensuche, um ihre These zu beweisen, dass militärisches Sonar für die meisten Wal-Strandungen verantwortlich ist.
Bei obduzierten Tieren fanden Forscher Blutgerinnsel im Schädel sowie Gasblasen und Fettpartikel im Blut und in lebenswichtigen Organen der gestrandeten Wale. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Wale zu schnell aufgetaucht sind. Schnabelwale – weiß man – kommen nach ihren Tieftauchgängen normalerweise nur sehr langsam zurück an die Wasseroberfläche. Sonst werden sie – genauso wie schnell auftauchende Menschen – von der Taucherkrankheit befallen, die tödlich enden kann: Fällt der Druck zu rasch ab, bilden sich Gasblasen im Blut und die Arterien verstopfen.
Carmelo Militello – Leiter der Technischen Universität von Teneriffa – hat anhand eines Modells nachgewiesen, dass die Sonartöne bei militärischen Übungen die Unterkiefer von Schnabelwalen (Tiefseetauchern) extrem zum Vibrieren bringen. Diese Vibration verursacht, dass sich Mikrostrukturen aus dem umgebenden Gewebe lösen und giftige Fette in den Blutkreislauf gelangen.
Undurchdringliche Lärmwand
Besonders störend und Panik auslösend sind Sonarübungen in Gebieten, in denen verschieden temperierte Wasserschichten (warm und kalt) aufeinander treffen. Die Lärmstörung ist dort noch größer als üblich. Dieser Fakt trifft auch auf Gebiete mit unebener Bodenstruktur zu. Dort prallen die Echo-Wellen von einem Unterwassergebirge aufs nächste und bilden eine undurchdringbare Lärmwand.
Da das Militär und die Politik bisher keinen Zusammenhang zwischen Wal-Strandungen und militärischen Sonar-Übungen, die vor allem dazu dienen, feindliche U-Boote aufzustöbern, erkennen wollen, ist es dringend notwendig, Antonellas Beweise an die entsprechenden Institutionen weiterzuleiten, damit sich die Verantwortlichen über eine veränderte Sonar-Frequenz oder über ein Aussetzen solcher übungen in Walaufzuchtgebieten Gedanken machen.
Lesetipps
* US-Marine will Meeressäuger schützen
* Allgemeines zum Schutz der Meereslebewesen