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Kein Aufschrei nach Tod von Püppi


Am 25. Juli 2012 ist die 19-jährige Schimpansin Püppi im Münchner Zoo Hellabrunn in einem Wassergraben ertrunken. Die Zooleitung geht davon aus, dass ihr ein Besucher Futter zugeworfen hat und das Affenweibchen daraufhin über den Elektrozaun gesprungen und im Wasser gelandet ist. Sie ging sofort unter. Wiederbelebungsversuche durch Tierärzte und Tierpfleger waren vergeblich.

Artikel und Leserbrief in der Zeitung

Warum ich auf einer den Delfinen gewidmeten Website einen Artikel über einen Affen schreibe, wird sich mancher fragen. Der Grund ist folgender. Der Bericht über Püppi stand am 26. Juli 2012 in der Augsburger Allgemeinen genau neben dem gleich langen Artikel „Delfine erhalten Beruhigungsmittel“.

Mir ist dabei aufgefallen, dass der Tod des Schimpansenweibchens offenbar keinen Tierschützer aktiviert hat, obwohl bereits 2007 ein Schimpanse – das Männchen Franzl – in Hellabrunn in einem Wassergraben ertrunken ist.

Die Tierschützer reiben sich indessen im Beitrag über die Delfine daran auf, dass Zootieren hin und wieder Medikamente verabreicht werden. Allen voran Jürgen Ortmüller von der Ein-Mann-Organisation WDSF/Hagen. Er triumphiert in der Öffentlichkeit damit, Akteneinsicht in die Delfinarien-Unterlagen bekommen zu haben. Aus diesen hat er sich ein paar (für ihn) spektakuläre Einträge herausgesucht und ist dann mit Phrasen wie „Delfine werden mit Drogen vollgepumpt“ oder „Das Delfinarium ist eine Intensivstation“ usw. an die Presse gegangen (siehe dazu auch Ortmüller poltert wieder los). Die ist natürlich „heiß“ auf solche absatzfördernden Meldungen. Auch die Augsburger Allgemeine hat sich vor Ortmüllers Hasskampagnen-Karren gegen die deutschen Delfinarien spannen lassen und hat einen entsprechenden Artikel veröffentlicht.

Ortmüller stellt nicht nur ungeheuerliche Schlagzeilen in den Raum, er fordert inzwischen sogar die Entlassung von Dr. Dag Encke – dem Leiter des Nürnberger Tiergartens. Ortmüller möchte außerdem die Delfine in ein anderes (ausländisches!) Delfinarium umsiedeln!!!!!!

Während Encke durch Ortmüllers dreistes Getue in den Medien von seiner eigentlichen sinnvollen Tätigkeit abgehalten wird (er muss sich immerhin um 2.500 Tieren und 60 Tierpfleger kümmern) und sich dafür rechtfertigen muss, dass er kranke und schwache Tiere mit Medikamenten behandeln lässt, hat der Leiter des Münchner Zoos – Dr. Andreas Knieriem – mit solchen „Streithanseln“ nichts zu tun. Für ihn ist der „Fall Püppi“ mit einem Bedauern über deren Tod erledigt.

2 Kommentare

  1. Guckst du z.B. hier, stellst du fest, dass dein Lamento Quatsch ist: http://hpd.de/node/13831

    geschrieben von Ape Man
  2. Das Unglück liegt nicht in der Zootierhaltung an sich, das Unglück liegt darin, dass einer, der noch nicht mal den Hauch einer Fachausbildung hat, glaubt, ein universales Genie zu sein. Da gab es schon mal einen: Walter Russel, der von sich sagte, er habe seit er neun Jahre alt war, nie mehr offiziell eine Schule oder Universität besucht, habe aber dennoch eine über-universitäre Ausbildung und Schulung vom Kosmos erhalten, indem er mit Gott ging und sprach. Und für eben diesen Russel hat unser allseits bekannter Jürgen O. 2003 das Vorwort im Büchlein „Das Genie steckt in jedem“ geschrieben. Ein Esoteriker also! Ich kann Ortmüller daher nur empfehlen, es Russel gleichzutun und sage: „Geh mit Gott, aber geh und lass anständige Menschen endlich mit deinen Strafanzeigen und Phrasen verschont!“

    geschrieben von Ruediger

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