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Todesursache weiterhin ungeklärt


Immer noch nicht ist geklärt, woran die vielen Delfine im Golf von Mexiko starben. Es ist weiterhin nur von einem „ungewöhnlich hohen Massensterben“ („unusual mortality event” (UME)) die Rede.

Großer Tümmler (Foto: Rüdiger Hengl)

Laut der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) wurden zwischen Februar 2010 und Juni 2010 757 Todesfälle im Norden des Golfs von Mexiko registriert. Nur 5 Prozent der Meeressäuger lebten noch, als sie strandeten. 95 Prozent der Tiere wurden tot angeschwemmt.

Strandungen gab es sowohl in Louisiana/Texas als auch in Mississippi, Alabama und Florida. Alles Anrainerstaaten des Golfs von Mexiko. In Texas wurden zwischen November 2011 und März 2012 noch einmal 123 tote Große Tümmler gefunden.

Todeszahl übersteigt „normale“ Rate um ein Vielfaches

Normalerweise werden in der Golf-Region 2 bis 6 tote Delfine pro Monat gemeldet, berichtet Blair Mase von der NOAA. Als typische Todesursachen galten bisher Infektionen, Bootsunfälle, Algenblüten-Vergiftungen sowie das Verheddern in Fischernetzen.

Zwar wurde auch immer wieder ein Massensterben unter den Delfinen ausgelöst, aber so eine hohe Todesrate, wie sie seit 2010 am Golf von Mexiko registriert wurde, gab es bisher nicht, so Mase. Es könnte allerdings noch lange dauern, bis die Ursache für das Massensterben herausgefunden sei, erklärt Mase weiter. „Die Informationen, die wir bisher gesammelt haben, reichen einfach noch nicht aus, um eine sichere Todesursache zu bestimmen“, beklagt die Strandungsexpertin der NOAA.

Mögliche Verbindung zur Ölkatastrophe

Es würde auch geprüft, ob die Todesfälle mit dem Unglück der Öl-Bohrinsel Deepwater Horizon in Verbindung gebracht werden können (obwohl etliche Todesfälle vor dem Unglück aufgetreten waren).

Die Deepwater Horizon war im April 2010 explodiert und kurz danach strömte eine Unmenge an Öl ins Meer. Laut Mase hatten 12 der untersuchten Delfinen in der Golf-Region Anzeichen der Infektion Brucellose aufgewiesen. Diese auch „Mittelmeerfieber“ genannte und durch Bakterien ausgelöste Krankheit wird verantwortlich für Totgeburten gemacht. „Wir gehen natürlich auch der Theorie nach, ob die Delfine im Golf von Mexiko durch das Öl-Unglück anfällig für diese Infektion wurden, da ihr Immunsystem möglicherweise durch das ausgelaufene Öl geschädigt wurde“, versichert die NOAA-Mitarbeiterin. „Doch wir müssen ebenfalls in Betracht ziehen, dass mehrere Gründe für den Tod von so vielen Delfinen eine Rolle spielen“, schließt Mase die bisherige Untersuchungsbilanz ab.
(Quelle: What is killing the dolphins in the Gulf of Mexico?)

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