Berichte

Wale und Delfine mit allen Sinnen erfahren


Themen: , , ,

MEERESAKROBATEN-Beitrag vom 17. November 2012

In Münster (Westfalen) hat im September 2012 eine Ausstellung eröffnet, die es so in Deutschland noch nicht gegeben hat.

Die Ausstellung ist super-toll! (Foto: Rüdiger Hengl)

Genauso wie im Ozeaneum in Stralsund oder im Multimar Wattforum in Tönning geht es um Wale und Delfine. Doch in Münster wird das Thema „Wale – Riesen der Meere“ von allen nur erdenklichen Seiten beleuchtet. Dabei gibt es nicht nur eine Menge zu sehen, sondern auch alle anderen Sinne werden eingespannt.

Beispiele: Du kannst die Delfinhaut anfassen, du kannst die Herztöne von kleinen und großen Tieren hören, du kannst mithilfe einer Brille erfahren, wie die Delfine sehen, und in der Cafeteria kannst du deine Geruchs- und Geschmacksnerven verwöhnen ;o))

Mit der deutschlandweit größten Ausstellung und Themenvielfalt zu diesen Meeressäugern illustrieren rund 900 Exponate ihren Lebensraum, Evolution, Anatomie, Lebensweise und Fortpflanzung sowie Walfang und Schutz.

Meine Begleiter

Bei meinem Tauchgang in die Welt der Wale und Delfine war ich nicht allein. Mein Mann Rüdiger sowie unser Freund Frank (der schon viele Beiträge bei den Meeresakrobaten verfasst hat) haben mich begleitet. Rüdiger hat sich (mal wieder) als hervorragender Fotograf betätigt und Frank hat mir von seinen Begegnungen mit Walen und Delfinen berichtet, die er auf seinen vielen Reisen erlebt hat. Zusammen haben wir uns in das Abenteuer „Wale und Delfine in Münster“ eingelassen.

Im Einstimmungssaal

Mitten unter Delfinen (Foto: Rüdiger Hengl)

Gleich zu Beginn der Ausstellung tauchst du ein in die Welt der Meeressäuger, wenn du im „Einstimmungssaal“ in ein Blau eingehüllt wirst, dessen Helligkeit sich langsam ändert. An einer Wand wird projiziert, in welcher Meerestiefe du dich jeweils befindest. Je weiter du nach unten „tauchst“, umso dunkler wird es.

In diesem Raum begegnest du Weißschnauzendelfinen, einem Zwergwal und dessen Kalb sowie Schweinswalen in Originalgröße.

Die Tiere schweben über dir, ihre Schatten werden zudem an die Wand geworfen. Du meinst, du befindest dich mitten unter ihnen. Dann gibt es noch ein Kopf-Flossen-Modell von einem Buckelwal. Man kommt sich winzig klein vor, wenn man neben diesem Giganten steht.

Whale-Watching weltweit

Wenn du den Saal wieder verlässt, warten bereits weitere Momente des Staunens auf dich. Zunächst geht es zu einer großen Weltkugel, auf der die Verbreitungsorte der verschiedenen Wal- und Delfinarten eingetragen sind. Dort befindet sich auch die MEERESAKROBATEN-Station mit den beiden Laptops. Auf diesen kannst du eine Karte anklicken, die dir zeigt, wo überall auf der Welt Whale-Watching-Touren angeboten werden.

An der MEERESAKROBATEN-Station (Foto: Rüdiger Hengl)

Große und kleine Wal- und Delfin-Freunde sind begeistert

Überall sind Bildschirme installiert. Es laufen Videos und Animationen, aus denen du erfährst, wie genial die Meeressäuger an ihren Lebensraum angepasst sind. Dabei ist auch an die kleinen Besucher gedacht. Manche Bildschirme befinden sich direkt am Boden oder man kann sie über eine Stufe erreichen.

Am Tag unseres Besuches (am 3. November 2012) sehen wir überall begeisterte große und kleine Ausstellungsbesucher am Boden liegen und den Geschichten lauschen oder in Modelle klettern (das ist zum Beispiel beim 1:1-Modell eines Blauwal-Herzens möglich), Memorys lösen, sich als Forscher mit dem Mikroskop betätigen, Meeressäugerkörper zusammensetzen sowie innere Organe an die richtige Stelle platzieren, das Blasloch eines Delfinmodells betätigen, den unterschiedlichen Luftdruck über und unter Wasser mittels eines Pumpsystems erfahren, Rätsel lösen und, und, und.

Fazit

Es ist unglaublich, was die Ausstellung alles zu bieten hat. Man sollte unbedingt mindestens drei Stunden für den Besuch veranschlagen. Stärken kann man sich übrigens – wie bereits oben angedeutet – in einer Cafeteria im Eingangsbereich der Ausstellung ;o))

900 Exponate bringen dir die Wale näher. (Foto: Rüdiger Hengl)

Es lohnt sich nicht nur an Regentagen ins Museum nach Münster zu kommen. Denn es ist kein gewöhnliches Museum, sondern ein Museum, das Spaß macht. Ein Lernort, der sowohl Groß als auch Klein viel Wissenswertes beibringt, ohne verschult zu wirken.

Die Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde geht noch bis zum 3. November 2013. Über das ganze Jahr verteilt gibt es immer wieder Sonder-Veranstaltungen zwischen den Walen …

Sehr zu empfehlen ist auch das Buch zur Ausstellung „Wale – Riesen der Meere“
Autoren: Judith Becker und Dr. Thorsten Pickel
Mit Beiträgen von Dr. Jan Ole Kriegs
Seiten: 180, Preis: 17,80 Euro, ISBN 978-3-940726-19-3

Veranstaltungsort

LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Str. 285
48161 Münster
Telefon: 0251-591-05
Öffnungszeiten: Di-So 9.00-18.00 Uhr
Eintritt: Kinder 3,00 Euro, Erwachsene 5,50 Euro, Familien 12,00 Euro.

http://www.wale-muenster.lwl.org
http://www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de

Auf den nächsten Seiten nehme ich dich mit auf einen Rundgang durch die Welt der Wale und Delfine …

2 Kommentare

  1. Hab den Bericht hier leider grade erst beim Stöbern entdeckt. Leider, weil ich die Ausstellung ja nun offensichtlich verpasst habe – und dabei wirklich was verpasst habe. Der schiledrung nach scheinen sie alles aufgefahren zu haben, was die moderne Museumsdidaktik hergibt.

    Allerdings führt das dann wieder dazu, mich über die wirkliche minimalistische und gradezu amteurhafte Wissenvermittlung, die man in Duisburg betreibt. Und da denke ich nichtmal an die vor Banalitäten trotzende Vorführung. Nur ein Bruchteil ähnlicher Austellungsexponate wie in Münster – Delphinhaut, interaktive Tafeln und kleinere Schaubjekte, Großmodelle passen kaum und wären auch wenig sinnvoll, wenn man die Tiere ja life vor sich hat – würden die Präsentation in Duisburg erheblich aufwerten. Im Moment hat man einfach nur den Eindruck, als würde man sich auf ein „man sieht die Tiere, reicht doch“ beschränken.

    geschrieben von Dani
  2. Ein schöner Bericht, mit vielen interessanten Fotos, der Lust auf die Ausstellung in Münster macht.
    Es gibt dort so viel zu sehen und zu entdecken, dass ich auch nach meinem zweiten Besuch noch
    nicht alles gesehen habe.

    geschrieben von Frank Blache

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert