Ein internationales Forschernetzwerk hat eine Online-Datenbank mit allen bekannten marinen Lebewesen erstellt. Allerdings sind mindestens zwei Drittel aller Arten, die die Ozeane bevölkern, der Wissenschaft unbekannt. Die Online-Datenbank ist unter Marinespecies frei zugänglich.
Problematisch für die Wissenschaftler sind Dopplungen: Für einige Tierarten wurden mehrere Namen vergeben, so hat beispielsweise jeder Wal und jeder Delfin im Durchschnitt 14 verschiedene wissenschaftliche Namen. Als Beispiel sei hier der Rundkopfdelfin aufgeführt.
Sein allgemein bekannter wissenschaftlicher Name lautet Grampus griseus. Er wird jedoch auch noch unter folgenden Namen gelistet:
Delphinus aires G. Cuvier, 1812 (synonym)
Delphinus griseus G. Cuvier, 1812 (synonym)
Delphinus griseus Gray, 1828 (synonym)
Delphinus orca Temminck & Schlegel, 1841 (synonym)
Delphinus risso Risso, 1826 (synonym)
Delphinus rissoanus Desmarest, 1822 (synonym)
Delphinus rissoi Gervais, 1859 (synonym)
Globicephalus rissii Hamilton, 1837 (synonym)
Gramphidelphis griseus Kellogg, 1940 (synonym)
Grampidelphis exilis Iredale & Troughton, 1933 (synonym)
Grampidelphis griseus Iredale & Troughton, 1933 (basionym)
Grampidelphis kuzira Iredale & Troughton, 1933 (synonym)
Grampus cuvieri Gray, 1846 (synonym)
Grampus richardsoni Gray, 1850 (synonym)
Grampus rissoanus Murie, 1871 (synonym)
Grampus sakamata Gray, 1846 (synonym)
Grampus sakata Tomilin, 1957 (misspelling)
Grampus sowerbianus Fischer, 1881 (synonym)
Grampus stearnsii Dall, 1873 (synonym)
Phocaena griseus F. Cuvier, 1836 (synonym)
Phocaena rissonus F. Cuvier, 1836 (synonym)
Diese Synonyme sortieren die Wissenschaftler durch sorgfältiges Prüfen aus. Sie schätzen, dass sie etwa 40.000 Arten aus der Datenbank streichen müssen, um auf 226.000 Arten zu kommen. Solche Streichungen könnten sich bei DNA-Untersuchungen als kryptische Arten entpuppen, die bisher übersehen wurden. Unter kryptischen Arten versteht man Arten, die sich morphologisch kaum unterscheiden, sich aber nicht gemeinsam fortpflanzen können.
Mehr zur Datenbank unter Tierärztliche Hochschule Hannover.