Die Cove Guardians (freiwillige Beobacher, die sich in Taiji/Japan aufhalten, um den Delfin-Fang zu dokumentieren) haben mitgeteilt, dass in dem kleinen Fischerort nun Ruhe eingekehrt ist. Die Sichtschutzplanen wurden von der Todesbucht entfernt und gereinigt. Das ist ein Zeichen dafür, dass keine Delfine mehr gejagt werden – zumindest vorerst.
Auch 2012 und 2011 endete die Jagd Ende Februar. Im September beginnt das Schlachten dann wieder von vorne …
Bis Mai wird – laut Cove Guardians – allerdings noch Jagd auf Kurzflossen-Grindwale gemacht. Außerdem werden die Fangboote das Jahr über für das Delfin-Harpunieren auf offenem Meer eingesetzt.
Im vergangenen Jahr wurde im Fernsehen die Dokumentation Delfinjägern auf der Spur gezeigt. Dort konnte man erfahren, dass insgesamt acht verschiedene Delfinarten Jahr für Jahr zwischen September und März an der Küste Taijis gefangen und bestialisch getötet werden. 5 Prozent der Tiere sind Lebendfänge, die an Aquarien und Vergnügungsstätten vor allem in Asien verkauft werden. Für einen Lebendfang erhält ein Delfinfänger umgerechnet 1.000 Euro, für einen toten Delfin bekommt er 400 Euro.
In der aktuellen Delfinfang-Saison wurden – laut der Datenbank Ceta Base – 1.300 Delfine aus sechs Arten gefangen. Geschlachtet wurden vor allem Rundkopfdelfine, Streifendelfine (auch Blau-Weiße-Delfine genannt) und Kurzflossen-Grindwale. Für Lebendfänge wählten die japanischen Jäger vor allem Große Tümmler (nicht die bei uns bekannte Art Tursiops truncatus, sondern die im Pazifik vorkommende Art Tursiops gilli), Fleckendelfine (auch Schlankdelfine genannt) und Weißstreifendelfine aus.
Mehr zum sogenannten Dolphin Drive in Japan erfährst du unter Japan – Land der blutenden Buchten und wenn du in der Suchmaschine das Stichwort Taiji eingibst.
Nachtrag. Ceta Base hat ein Update zur Delfin-Treibjagd veröffentlicht: Demnach wurden zwischen 1. September 2012 und 25. Februar 2013 insgesamt 1.486 Delfine aus sechs Arten in die Bucht von Taiji getrieben. 899 Tiere wurden getötet, 340 wurden wieder freigelassen und 247 werden als Lebendfänge an Vergnügungsstätten in Asien verkauft.