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Delfin-Massensterben in Italien


Zwischen der Toskana und Sizilien wurden seit Anfang des Jahres über 100 tote Streifendelfine angespült. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie an einem Virus, der beim Menschen Masern auslösen kann, gestorben sind.

Streifendelfine begleiten gerne Boote (Susanne Gugeler)

Streifendelfine begleiten gerne Boote (Susanne Gugeler)

Immer wieder verenden mit dem sogenannten Morbillivirus infizierte Meerestiere. Eine ähnliche Epidemie dezimierte zwischen 2006 und 2008 die spanische Delfin-Populationen.

35 Prozent der in Italien getesteten Delfinkadaver wiesen den Virus auf. Allerdings führt das Virus nicht automatisch zum Tod. Starke Delfine überleben die Krankheit. Doch wenn sie z.B. durch Nahrungsmangel geschwächt sind, kann das Virus lebensgefährlich für sie sein.

So vermutet auch das italienische Umweltministerium, dass die Delfine durch eine Nahrungsknappheit geschwächt und dadurch eher für Krankheiten und Parasiten anfällig waren. Alle Tiere, die untersucht wurden, hatten leere Mägen.

Vor allem jüngere Tiere waren betroffen. Die toten Delfine waren zwischen 15 und 20 Jahre alt und kamen offenbar vorher noch nie mit dem Virus in Berührung. Sie wiesen jedenfalls keine Antikörper auf. Diese werden nämlich nur von Delfinen gebildet, die schon einmal infiziert waren. Und die letzte Epidemie in Italien war Anfang der 1990er-Jahre.

Die Jagd auf Fische gestaltet sich für Delfine im Mittelmeer als immer schwieriger. Ihre Beutetiere – zu denen Seehecht, Tintenfisch, Makrele und Seezunge gehören – sind zum Teil bereits überfischt.
(Quelle: 100 dolphins wash up on Italian coast after being hit by killer strain of measles)

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