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Große Tümmler in der Türkei


Zwei Große Tümmler sind am 25. April 2013 in der Türkei von Kas nach Kemer umgesiedelt worden.Die Haltungsbedingungen in dem jetzt vor dem Abbau stehenden Delfinarium waren sehr schlecht.

Arnie und Joker (Foto: Susanne Gugeler)

Große Tümmler (Foto: Susanne Gugeler)

Aus diesem Grund hat der türkische Schriftsteller Buket Uzuner vor zwei Jahren eine Petition ins Leben gerufen, die insgesamt von 20.000 Menschen mitgetragen wurde. Unterstützt wurde Uzuner u.a. von der „Freiheit für Delfine Plattform“ und vom WWF/Türkei.

Leider war den beiden Delfinen kein ähnliches Schicksal wie den beiden Artgenossen Misha und Tom beschieden. Diese wurden nämlich von Aktivisten im September 2010 aus einem Swimmingpool in der Türkei befreit und schließlich wieder ins offene Meer entlassen. Zwar ist nicht bekannt, ob die beiden Großen Tümmler heute noch leben, doch es besteht zumindest die Hoffnung, dass sie sich an den neuen (alten) Lebensraum angepasst haben.

Die beiden Delfine aus Kas dagegen sind gesundheitlich angeschlagen. Eine Freilassung ist also nicht möglich. Sie schwimmen jetzt im Delfinarium in Kemer.
(Quelle: HurriyetDaily News)

Vergnügungsstätten in der Türkei

In zwölf türkischen Vergnügungsparks (Stand 2010) werden rund 50 Delfine mehr oder minder schlecht gehalten. Sie belustigen die Zuschauer in zirkusähnlichen Shows. Für ein paar Lira mehr darf der Besucher die Tiere sogar streicheln und bekommt ein tolles Erinnerungsfoto obendrein.

Die Umweltschutzorganisation WWF sowie die Wal- und Delfinschutz-Organisation WDC/München raten Touristen davon ab, solche Spaß-Einrichtungen zu besuchen. Nur so lässt sich der Delfinarien-Boom in der Türkei stoppen.

Delfine im Bosporus

Die türkische Meeresbiologin Aylin macht sich Sorgen um die frei lebenden Großen Tümmler im Bosporus. Kaum zu glauben, aber vor der riesigen Stadt Istanbul tummeln sich Delfine. Allerdings sind sie in dem fischreichen Gewässer sehr gefährdet.

Der Bosporus ist ein Kanal, der Istanbul in zwei Hälften teilt. Die Meerenge verbindet das Schwarze Meer im Norden mit dem Marmarameer im Süden.

50.000 Schiffe durchqueren die Meerenge jedes Jahr. Darunter sind sehr viele Frachter, die nicht nur Motoröl verlieren, sondern auch einen Höllen-Unterwasserlärm verursachen.

Aber auch die (illegale) Schleppnetzfischerei macht den Meeressäugern zu schaffen. Immer wieder verfangen sich Delfine in den Netzen und ersticken darin, da sie nicht mehr zum Atmen an die Oberfläche schwimmen können.

Facebook für Delfine

Aylin macht von allen beobachteten Großen Tümmlern Fotografien, die später analysiert werden. Sie nennt die so entstandene Delfin-Kartei „Facebook für Delfine“. Allerdings sind dort nicht die Gesichter der Tiere zu sehen, sondern deren wichtigstes Erkennungszeichen – die Rückenflosse (Finne).
(Quelle: Tümmler in Sicht!)

Lesetipps

* Delfinarium in Belek/Türkei
* GRD veröffentlicht Gutachten zu türkischen Delfinarien
* Massive Mängel in der Delfinhaltung in der Türkei
* Delfine gehören nicht in Swimmingpools

3 Kommentare

  1. Sehe ich das richtig, dass "Kemer" und "Antalya" dasselbe Delfinarium ist?

    Letztere sind immerhin Mitglied im EAAM, was zumindest einen gewissen Mindeststandard für die Tiere sichert, der zudem weit über den gesetzlichen Anforderungen liegt.

    geschrieben von Norbert
  2. Nach meinen Informationen war an der Verlegung der beiden Delfine von Kas nach Kemer eine Vielzahl an NGOs beteiligt. Das ist keineswegs nur den beiden von dir Genannten zuzuschreiben. Allerdings machen andere lange kein so großes Trara darum, in Sinne von "Mensch, was bin ich doch für ein toller Typ". ;o))

    geschrieben von Susanne
  3. Ob die beiden "freigelassenen" Delfine Misha und Tom die "Auswilderung" überlebt haben, wage ich stark zu bezweifeln.

    Und wegen "Delfine raus aus Kas"???
    War das nicht das Werk des Steuerberaters und des Typs mit dem Rauschebart?

    Ich weiß jetzt gar nicht mehr, wem ich noch glauben soll. Du machst mich mit deinem Bericht total kirre. Und außerdem, du kannst doch den beiden deren Illusion nicht nehmen!

    geschrieben von Rüdiger

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