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Weiterhin Delfinhaltung in Deutschland


Im März 2013 hatten die Grünen/Bündnis 90 für eine Beendigung der Delfinhaltung in Deutschland plädiert und dazu einen Antrag in der Bundestagsfraktion gestellt (siehe MEERESAKROBATEN-Beitrag „Rote Karte“ für die GRÜNEN).

Jenny aus Nürnberg (Foto: Verena Pecsy)

Jenny aus Nürnberg (Foto: Verena Pecsy)

Die Kritik der Grünen gegen Delfinarien basierte dabei fast ausschließlich auf ein „Gutachten“ eines Wissenschaftlers namens Christian Schulze, der in Bochum am Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin vor allem historisch und altphilologisch arbeitet.

Außerdem ist Schulze „Kurator“ des WDSF, dessen alleiniger Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer Jürgen Ortmüller ein in den Medien bekannter und bekennender Delfinarienhasser ist.

Diese beiden Tatsachen legen nahe, dass Schulze unter diesen Umständen kein objektives wissenschaftliches Gutachten (und ernst zu nehmendes wissenschaftliches Arbeiten ist nun mal objektiv) über das Thema Delfinhaltung erstellen konnte (oder wollte?).

Kein Delfin-Experte

Keine einzige Veröffentlichung von Christian Schulze bezieht sich auf Delfine. Von ihm gibt es Beiträge zu Schillers „Abhandlungen über die Fieberarten“ und über „Christliche Ärztinnen in der Antike“. Trotzdem haben sich die Grünen auf das Urteil Schulzes verlassen.

Auch keine Akzeptanz von Delfinschutz-Organisationen

Schulzes Anregungen zu einer veränderten Delfinhaltung wurden im Entwurf des neuen Säugetiergutachtens (eine Überarbeitung der seit 1996 für Zoos geltenden Richtlinien) nicht berücksichtigt, was bei seinem Hintergrund meiner Meinung nach auch mehr als fraglich und nicht akzeptabel gewesen wäre. Selbst Delfinschützer und -forscher distanzieren sich vom Gutachten des WDSF-Kurators.

Mehr zum Thema unter Gegner der Delfinhaltung wohl vorerst gescheitert.

1 Kommentare

  1. Was hat den Steuerberater dazu bewogen, ausgerechnet einen über „Christliche Ärztinnen in der Antike“ schreibenden Menschen für sich als "Gutachter" einzubinden? Das musste ja in die Hose gehen (und ging zum Glück auch dahin!)

    Klar kann sich jeder "Experte" nennen, aber ob ein solcher "Experte" dann auch tatsächlich über Sachverstand verfügt, das steht dann auf einem ganz anderen Blatt.

    Es ist gut so, dass Schulzes "Gutachten" dann schon mal gleich gar nicht mehr berücksichtigt wurde.

    Gut finde ich auch den Artikel vom "Westen", der sich nach http://www.derwesten.de/staedte/hagen/tierschutzg
    nun offensichtlich immer deutlicher vom WDSF distanziert. Auch das ist gut so!

    Gebt den Delfinarienhassern einfach kein Podium mehr, dann erledigt sich das Problem früher oder später von ganz alleine.

    geschrieben von Rüdiger

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