Erklärungen zum Film
Vor 28 Jahren verbrachte die Delfin-Expertin Dr. Denise Herzing auf den Bahamas viele Monate lang mit einer Schule Atlantischer Fleckendelfine (auch Zügeldelfine genannt). Denise erlebte die Tiere hautnah und lernte, wie sie miteinander kommunizieren.
Denise interessierte es brennend, ob sie mithilfe der Delfine eine Sprache entwickeln könnte, die beide verstehen – Mensch und Tier.
Fleckendelfine
Fleckendelfine werden ohne Flecken geboren. Die markanten Hautmuster entwickeln sich erst im Laufe von 15 Jahren. Dann sind die Tiere über und über mit kleinen dunklen Flächen übersät. Bestimmte Hautzeichnungen dienen Wissenschaftlern zur Wiedererkennung von Individuen. Genauso wie die Rückenflossen (Finnen).
Fleckendelfine können, laut Denise, bis zu 50 Jahre alt werden. Mit 9 Jahren werden die Weibchen geschlechtsreif. Bei den Bullen dauert es länger. Sie sind erst mit 15 so weit.
Kommunikation auf „Delfinisch“
Die Atlantischen Fleckendelfine kommunizieren in einer Frequenz, die 10 Mal höher ist als die menschliche. Aber sie haben noch andere Möglichkeiten, sich zu verständigen. So können sie zum Beispiel über ihren Geschmackssinn chemische Stoffe aufnehmen. (Riechen können sie allerdings nicht.) Außerdem haben Delfine einen sehr empfindlichen Tastsinn und berühren sich sehr gerne.
Ihre Pfiffe und Sonarklicks kann man unter Wasser spüren. Delfine stoßen unter Wasser Luftblasen aus. Auch das gehört zu ihrer Kommunikation. Sie sagen sich „Hallo!“ oder sie klären Konflikte.
Auffällig ist, dass die Delfine auf den Bahamas sehr viel synchron machen. Ihre Laute werden synchron ausgestoßen, ihre Körper bewegen sich synchron.
Menschenähnliche Laute
Die Atlantischen Fleckendelfine geben unter Wasser manchmal ein regelrechtes Pfeifkonzert. Ihre Sprache scheint ähnlich vielfältig zu sein wie die menschliche Sprache. Die verbildlichten Töne der Delfine sehen ähnlich aus wie die optische Darstellung menschlicher Laute.
Sprach-Experiment
Auf diesen Grundlagen versuchte Denise Herzing, mit den Delfinen der Bahamas zu kommunizieren. Denise nutzte die Eigenschaften der Delfine, gerne zu spielen und andere Wesen (also auch Menschen) nachzuahmen.
Mithilfe eines Unterwasser-Keyboards, das im Walt-Disney-Delfinarium von Orlando/Florida entwickelt und erprobt wurde, versuchten Denise und ihre Kollegen die Kommunikationslücke zwischen Mensch und Delfin zu schließen.
Auf dem Keyboard waren mehrere verschiedene Symbole aufgemalt. Zu jedem Symbol gab es einen bestimmten Signalton, der nicht aus dem natürlichen Repertoire der Delfine stammte.
Das Forscher-Team konfrontierte die Delfine mit realen Gegenständen, die auf dem Keyboard als Symbole dargestellt waren, und verbanden jeden Gegenstand mit dem dazugehörigen Signalton. Die Delfine imitierten diesen Ton und reagierten auf die gezeigten Symbole.
Es ging nun darum, dass Delfine die Forscher aufforderten, verschiedene Gegenstände – wie Bälle oder Schals – ins Wasser zu werfen. Beim Berühren einer Keyboard-Taste ertönte ein bestimmter Pfiff. Sobald ein Delfin eine Taste betätigt hatte, warf der Forscher den aufgemalten Gegenstand ins Wasser. Aber auch, wenn der Delfin den Pfiff imitierte, bekam er den Gegenstand.
Kommunikationslücke schließen
Denise erzählt, dass sie erst ganz am Anfang stünden, die Lücke in der Kommunikation von Mensch und Delfin zu schließen. Aber die Technik mache es möglich, auf diesem Gebiet immer weiter voranzuschreiten.
Bemerkenswert auch hier wieder, dass sich Forschungen in einem Delfinarium mit den Forschungen im Freiland ergänzen. Ohne die Möglichkeit, neue technische Kommunikationsgeräte an in menschlicher Obhut gehaltenen Delfinen zu testen, würde es auch keine Tests im offenen Meer geben.
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