Berichte

Expedition Grönland – auf der Suche nach Walen


Themen: , ,

Am nächsten Morgen ist die Halbinsel Nuussuaq mit der kleinen Siedlung Saqqaq (170 Einwohner) unser erstes Ziel (Saqqaq-Kultur). Wir haben Glück und können einen Blick in die hübsche Kirche des Ortes werfen, die aus dem Jahr 1908 stammt.

Seevögel (Foto: Frank Blache)

Seevögel (Foto: Frank Blache)

Riesige Vogelkolonie

Nach unserer Rückkehr zur „Rembrandt Van Rijn“ setzen wir unsere Fahrt fort. Für den späteren Nachmittag ist eine weitere Anlandung nördlich von Arve Prinsens Ejland geplant. Als wir dann in den Zodiacs sitzen, weiß keiner, was uns erwartet, denn auch Henryk und Kasper waren hier noch nie an Land. Doch die Eisbedingungen machen uns einen Strich durch die Rechnung und verhindern unsere Erstanlandung.

So sehr sich Henryk und Kasper auch bemühen, die dicht an dicht zusammengeschobenen Eisschollen geben den Weg nicht frei. Aber das macht nichts, denn als Entschädigung finden wir eine riesige Kolonie von Dreizehenmöwen. Tausende dieser Seevögel nisten an den steilen Felswänden und fliegen ununterbrochen zwischen den schroffen Klippen und den Eismassen hin und her.

Wir haben die Außenborder ausgeschaltet und können so dieses Naturschauspiel nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Ohren genießen. Es ist grandios anzusehen, wenn sie, wie auf Kommando, alle auf einmal von den Eisschollen losfliegen.

Nach unserer Rückkehr zum Schiff wartet bereits das Abendessen – geräucherter Lachs – auf uns und wir setzen unsere Reise in den nördlichen Teil der Disko-Insel fort. Wann immer es geht, werden auch die Segel gesetzt.

Polarhase (Foto: Frank Blache)

Polarhase (Foto: Frank Blache)

Geisterstadt

Früh am folgenden Tag steht der Besuch einer Geisterstadt auf dem Programm: Qutdligssat. Der Ort ist seit 1972 verlassen. Als es noch rentabel war, wurde hier Kohle abgebaut. Mitten in der Siedlung steht ein Haus, das noch völlig bewohnbar aussieht und an einem Mast weht die dänische Flagge.

Hier lernen wir Flemming kennen. Flemming hat hier mit seinen Eltern, die von 1947 – 1950 das Krankenhaus leiteten, ein paar Jahre seiner Kindheit verbracht. Er kommt schon seit vielen Jahren in die Geistersiedlung zurück und verbringt hier die Sommermonate in dem orange gestrichenen Haus seiner Eltern.

Henryk und Kasper brauchen Flemming natürlich nicht zu bitten, uns den Ort – bzw. das was davon übrig ist – zu zeigen. Diese willkommene Abwechslung lässt er sich natürlich nicht entgehen und für uns sind seine Schilderungen eine lehrreiche und lebendige Geschichtsstunde. Und so ganz alleine lebt der Däne hier dann doch nicht. Ich schaffe es noch, gerade so eben seinen „Nachbarn“ zu fotografieren: einen Polarhasen.

Hier geht es weiter.

5 Kommentare

  1. As usual, stunning photographs and a very interesting narrative! I enjoyed reading about the whales and icebergs as well as details like how Greenlanders choose a house color, and the Dane in the abandoned village. I bet it was great to be on a sailing ship, too, without the sound of the motor all the time…..
    It must have been very weird and sad to see the butchered porpoise, though! But aounds like there were plenty of happy times on your Greenland adventure.
    Sorrythis is in English but It is much easier for me to write…..

    geschrieben von Toni Chute
    1. Very nice to read your comment, Toni! I´m glad you like my narration and the photos!
      It´s not a problem you write in English. That´s "Otto Krause" *smile*

      geschrieben von Frank Blache
  2. Wieder toll umgesetzt! Vielen Dank, Susanne!!

    geschrieben von Frank Blache
    1. Ich habe zu danken, Frank ;o))

      geschrieben von Susanne
  3. Frank schreibt sehr lebendig und informativ. Ein außergewöhnlich interessanter Bericht! –
    Oh, der geht ja noch weiter. Muss gleich umblättern.

    geschrieben von Rüdiger

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert