In seiner aktuellen Pressemitteilung teilt Jürgen Ortmüller vom Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) mit, dass sich FTI Touristik „als viertgrößter deutscher Reiseveranstalter aus dem dubiosen Geschäft des Angebots von Orca- und Delfinshows weltweit verabschiedet“ hätte, und nennt auch einen Link zur Pressemitteilung der FTI.
In der FTI-Pressemitteilung kann man dann tatsächlich Folgendes lesen:
„Das WDSF hat FTI aufgrund des Engagements als „delfinfreundlich“ ausgezeichnet. FTI ist der erste große Reiseveranstalter, der sich weltweit von dem Angebot von Delfin- und Walshows verabschiedet.“
Geht man allerdings auf die Website von FTI, wird man sehr überrascht. Dort gibt es nämlich immer noch und trotz des „WDSF-delfinfreundlich-Siegels“ eine Werbung für die Orca- und Delfin-Show auf Teneriffa (Loro-Park).
FTI bewirbt weiterhin Orca- und Delfin-Shows
„… Auch Orcas, Seelöwen und Delfine zeigen den Zuschauern im Amphitheater, was sie gelernt haben …“
(Man findet dieses Zitat unter „Umgebungsinfos, Freizeit“, wenn man ein Hotel in Puerto de la Cruz anklickt, Stand 16. Juli 2015)
Nachtrag vom 8. September 2015
FTI hat sich endlich vom WDSF losgesagt. Siehe Pressemitteilung des sehr erbosten Jürgen Ortmüller vom 8. September 2015.
Auch im Winterkatalog 2015/2016 (Seite 164/165) wird der Loro-Park von FTI nun wieder aktiv beworben.
Selbstverständlich fällt Ortmüller mal wieder nichts Besseres ein, als zum Boykott aufzurufen …
Nachtrag vom 15. März 2015
Die Werbung für die Delfin-/Orca-Show im Loro-Park ist am 15. März 2015 (!!!) immer noch auf der Website von FTI zu sehen.
Nachtrag vom 1. Juni 2014
Die Werbung für die Delfin-/Orca-Show im Loro-Park ist am 1. Juni 2014 immer noch auf der Website von FTI zu sehen.
Und das obwohl FTI am 27. November 2013 (!!!) auf Facebook versicherte: „Wir werden die Bewerbung der Delfin- und Orca-Show im Loro Parque so schnell wie möglich von unserer Internetseite entfernen lassen.“
Außerdem wird im aktuellen Sommerkatalog 2014 der Loro-Park mit einer ganzseitigen Anzeige (Seite 149) sowie mit einem „Experten-Tipp“ (Seite 150) beworben.
Strafanzeige gegen den von FTI beworbenen Loro-Park
In seiner Pressemitteilung berichtet Jürgen Ortmüller/WDSF außerdem, dass seine Organisation nach einem tödlichen Unfall eines Orca-Trainers im Loro Park auf Teneriffa „durch einen Killerwal vor drei Jahren“ Strafanzeige „gegen den deutschen Parkbesitzer Wolfgang Kiessling wegen fahrlässiger Tötung gestellt“ hätte, „weil keine Arbeitsschutzmaßnahmen, wie das Vorhandensein von Beatmungsgeräten, vorhanden gewesen seien“.
Einmal davon abgesehen, dass Ortmüller nicht mitteilt, was aus der Strafanzeige geworden ist, und den Schwertwal, um den es ging, reißerisch „Killerwal“ nennt, wundere ich mich sehr, dass er FTI Touristik mit einem „delfinfreundlich-Zertifikat“ auszeichnet, obwohl FTI Touristik eine Orca-Show bewirbt. Nämlich ausgerechnet diejenige, gegen deren Besitzer Ortmüller Strafanzeige gestellt hat.
Wie geht das nur zusammen???
Noch einmal kurz zusammengefasst:
Das Wal- und Delfinschutz-Forum WDSF prämiert die FTI Touristik als „delfinfreundlich“, weil dieses Unternehmen keine Delfin- und/oder Orca-Shows mehr bewerben würde.
Das Touristik-Unternehmen FTI wirbt in seinem Katalog mit einem „delfinfreundlich-Siegel“ vom WDSF, bewirbt aber auf seiner Homepage die Delfin- und Orca-Show im Loro-Park auf Teneriffa.
Zum Thema
Zur Bewerbung des Loro-Parks durch FTI siehe auch Tourismus-Unternehmen gibt sich delfinfreundlich, Wa(h)lschlacht-Fest à la Ortmüller (WDSF) sowie den Ausflugsplan der FTI vom September 2013.
Der Hinweis auf der Website von FTI “… Auch Orcas, Seelöwen und Delfine zeigen den Zuschauern im Amphitheater, was sie gelernt haben …” ist am 1. Juni 2014 übrigens immer noch abrufbar!
Das Verwirrspiel geht weiter: FTI bewirbt den Loro-Park im aktuellen Sommer-Katalog 2014 auf Seite 149 mit einer ganzseitigen Anzeige und auf Seite 150 mit einem „Experten-Tipp“ …
Auch TUI unterstützt weiterhin seriös geführte Delfinarien wie z.B. den Loro Parque auf Teneriffa.
Zitat TUI:
„Grundsätzlich lehnt TUI gut geführte und geprüfte Delfinarien nicht ab. Es gibt verantwortungsvoll und professionell geführte Anlagen, dazu zählen der Loro Parque auf Teneriffa und SeaWorld in Kalifornien und Florida. Diese Parks werden im deutschsprachigen Raum als Zoos oder Themenparks angesehen und von einer Vielzahl der Gäste auch für ihr Engagement im Tierschutz geschätzt. Aus diesem Grund werden beide Parks weiterhin im TUI Ausflugsprogramm verbleiben.“
http://www.tui-deutschland.de/td/de/umwelt/Urlaubslaender/tierschutz/Delfinschutz.html
TUI ist seit vielen Jahren offizieller Sponsor des Loro Parque – mit Tafel am Eingang. Zudem wurde Loro Parque wiederholt von TUI für seine Tierschutzprojekte und vorbildlichen Tier- und Naturschutz ausgezeichnet.
Was daran liegen könnte, dass Loro Parque federführend dafür verantwortlich ist, dass mindestens 7 Papageienarten laut ICUN von „Near Extinct“ auf „Least Concern“ (also stabile bzw. wachsende Population) zurückgestuft werden konnten. Insegsamt gingen in den letzten 10 Jahren über 14 Mio. Euro von der LoroParque Fundácion in Tierschutzprojekte.
Insofern ist es wenig verwunderlich, dass TUI sich nicht von der Tierschutz-Spendensammelindustrie beeinflussen lässt, die außer Medienkampagnen sowieso keinerlei greifbaren Tierschutz betreibt.
Stand 12. Januar 2014: Die Delfin- und Orca-Shows im Loro-Park werden immer noch von FTI beworben, obwohl FTI am 27. November (!!!) mir auf Facebook zu diesem Thema versicherte: “Wir werden die Bewerbung der Delfin- und Orca-Show im Loro Parque so schnell wie möglich von unserer Internetseite entfernen lassen.”
Nachtrag vom 28. Dezember 2013: Die Delfin- und Orca-Shows im Loro-Park werden immer noch von FTI beworben, obwohl FTI am 27. November (!!!) mir auf Facebook zu diesem Thema versicherte: “Wir werden die Bewerbung der Delfin- und Orca-Show im Loro Parque so schnell wie möglich von unserer Internetseite entfernen lassen.” Tztztz …
Ich sehe da kein Problem.
LoroParque ist meines Erachtens eine vorbildliche, wissenschaftlich geführte Anlage, bei der man auch kein schlechtes Gewissen zu haben braucht. Auch ihr Engagement für den Delfinschutz außerhalb des Parks ist vorbildlich.
Besser FTI führt ihre Kunden in eines solche Anlage, als dass sie von anderen Anbietern am Urlaubsort in weniger gut geführte Delfinarien locken. "Delfine angucken" ist nach wie vor ein gewaltiger Publikumsmagnet.
Es geht mir auch nicht um die Anlage, Norbert. Es geht darum, dass FTI und das WDSF für etwas werben, was offenbar nicht eingehalten wird.
FTI wirbt damit, keine Delfin- und Orca-Shows zu bewerben. Auf der Website des Tourismusunternehmens findet man jedoch folgenden Satz: "… Auch Orcas, Seelöwen und Delfine zeigen den Zuschauern im Amphitheater, was sie gelernt haben …”
Ich finde es nicht richtig, wenn die FTI sowie das WDSF ihre Kunden bzw. Spender nicht ehrlich informieren.
Der WDSF gUG spielt falsch und seine "Opfer" spielen falsch. Dann gleicht sich's wieder aus.
Die Aussagen des WDSF gUG zur Verwendung seiner Mittel können ohnehin nicht ernst genommen werden, da außer sporadischer Behauptunngen keinerlei nachvollziehbare Rechenschaftsberichte vorliegen.
Außerdem heißt "Weder die Geschäftsführung noch Helfer erhalten Gehälter oder Zuwendungen." nicht, dass "nichts" gezahlt wird: "Aufwandsentschädigungen" und ggf. "Spesen" werden ja ausdrücklich nicht ausgeschlossen.
Auch eine Aussage wie "Jeder Cent fließt ausschließlich in den Tierschutz." heißt angesichts der nachweislichen Tätigkeiten des WDSF gUG erst einmal gar nichts: Oder seit wann sind bezahlte Presserklärungen eines Selbstdarstellers denn "Tierschutz"?
Zudem ist der WDSF gUG eben gerade kein "Verein" – der wäre nämlich rechenschaftspflichtig!
Es ist eine "Unternehmergesellschaft" mit beschränkter Haftung (1000 Euro Haftungslimit), die lediglich und unter dem Schutz des Steuergeheimnisses ausschließlich dem Finanzamt Zahlen vorlegen muss.
In der Rechtsform gUG kann Herr Ortmüller als einziger Gesellschafter und Geschäftsführer praktisch frei über die Mittel verfügen, was er offenbar auch nach Gutdünken tut.
Ich würde niemals für eine Organisation spenden, bei der vollkommen unklar ist, was mit den Geldern überhaupt geschieht.
Du hast Recht, Norbert. Ich würde auch nie an eine solche Organisation spenden. Da lobe ich mir doch die Loro Parque Fundación, die im Jahresbericht immer nachvollziehbar macht, wohin wieviel Gelder fließen und die auch kein Problem hat, das zu veröffentlichen. Wo das Geld, das die Menschen an das WDSF spenden hingeht, ist ja für den Ottonormalverbraucher überhaupt nicht nachvollziehbar.
Deswegen habe ich bei den Finanzämter Hagen (WDSF) und Singen (ProWal) ja schon interveniert. Aber die reagieren überhaupt nicht. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde kann da vielleicht etwas bewirken.
Dass die Finanzämter nicht reagieren, dürfte einen einfachen Grund haben: Formal und rechtlich wird sich ein augesbildeter Steuerberater da auch kaum Fehler erlauben. Andere Aspekte darf das Finanzamt gar nicht prüfen. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde dürfte da überflüssig und wenig zielführend sein.
Ich hätte aber wenigstens erwartet, dass das Finanzamt eine Eingangsbestätigung schreibt oder aber, dass sie mir nichts sagen wollen oder können. Nicht zu reagieren ist meiner Ansicht nach nicht die korrekte Form.
Das Finanzamt schreibt grundsätzlich keine Eingangsbestätigungen. Nicht einmal bei der Abgabe von Steuerunterlagen!
Auch wenn gelöscht wird auf Teufel komm raus und man Ortmüllers Spendenaufruf für O''Barry :http://www.wdsf.eu/index.php/foerderung/wdsf-spenden nun plötzlich gelöscht ist, nachdem ich den Link oben postete, es gibt noch genug andere Quellen, z.B. hier https://www.facebook.com/delfinschutz/posts/34062… (Stand 24.11.2013).
Wahrscheinlich ist es in Kürze wieder gelöscht, spielt aber keine Rolle, es gibt ja schließlich auch Screenshots, die nachweisen, dass obiger Text 100%ig mal da war.
Viel schlimmer ist ja noch, dass ein professionelles Unternehmen einen Ein-Mann-Steuerberater "Verein" in eine Pressemitteilung aufnimmt bzw. noch damit wirbt. Das hat doch null Aussage??? Das ist doch keine Tierschutzorganisation. Das ist ein Mann, der für Steuerbegünstigungen diese "Vereinsform" beantragt hat – wie es jeder andere auch tun kann und mit Spendengeldern von Unterstützern sinnlose Anklagen ausführt (statt Tiere zu retten).
Meeresakrobaten, das ist nicht der einzige Widerspruch, den man finden kann, wenn man sich mit dem WDSF und Ortmüller mal intensiver befasst.
Am 22.11.2013 gegen 15:30 Uhr beispielsweise konnte ich auf Jürgen Ortmüllers Facebook-Seite Folgendes lesen:
„Sämtliche WDSF-Unterstützer sind ehrenamtlich tätig. Weder die Geschäftsführung noch Helfer erhalten Gehälter oder Zuwendungen. Aufgrund von Sponsoring fallen keine Raumkosten an. Jeder Cent fließt ausschließlich in den Tierschutz.“
Wie passt das zur Aussage Ric O’Barrys , die er anlässlich der Connyland-Demonstration am 1.4.2012 von sich gab? (Quelle: http://savejapandolphins.org/blog/post/protecting… Dort wird er mit folgenden Worten zitiert: „My trip to Europe is sponsored by the German Whale and Dolphin Protection Forum (WDSF) and SAVE Wildlife Conservation Fund. My thanks to Jürgen Ortmüller, Founder and CEO of WDSF, and Lars Gorschlueter of SAVE Wildlife Conservation Fund for their tremendous organizing and support. We held a joint press conference at the Düsseldorf Hotel to announce our opposition to keeping dolphins in captivity. Our message to the German people was simple: ‘Don’t buy a ticket.’C
Auf http://deutschlandsagtnein.com/?p=1071 wird für eben diesem Besuch um Spenden gebettelt:
„WDSF: “Auf Einladung de0s Wal-und Delfinschutz-Forum (WDSF) wird Richard O’Barry nach seinem Deutschland-Besuch an der Demo am 1. April teilnehmen. Das WDSF dankt den Organisatorinnen in der Schweiz, dass sie dies möglich gemacht haben.”
Um die Kosten (Flüge und Hotel) aufzubringen, sind wir für Spenden sehr dankbar :http://www.wdsf.eu/index.php/foerderung/wdsf-spenden – dort auch über PayPal – Stichwort “Connyland”. Herzlichen Dank an alle Unterstützer – Jürgen Ortmüller (WDSF).”
Ich frage mich: „War es wirklich verhältnismäßig und WDSF-satzungskonform, wenn anlässlich einer Demo am 1.4.2012 vor dem Connyland Lipperswil Ric O’Barry aus den USA angereist kommt?”
So sind bei WDSF und Ortmüller etliche Widersprüche zu finden, auch dann, wenn einzelne Meldungen hinterher wieder gelöscht werden. Das bringt gar nichts. Das ist wie mit dem „gesprochenen Wort“ oder dem „abgeschossenen Pfeil“. Einmal in der Welt, gibt’s kein Zurück.