Tiao verletzte Menschen
1994 wurden in Brasilien 28 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie Kontakt mit Tiao hatten. Es wird sogar vermutet, dass Tiao einen Menschen tötete. Dieser war offenbar betrunken und hatte versucht, dem Delfin eine Zigarette ins Blasloch zu drücken …
Auch wenn diese Fälle Einzelfälle sind, so muss man wissen, dass in jedem noch so freundlichen Delfin Aggressionen schlummern – auch wenn er nicht provoziert wird …
Delfingruppen
Neben den Einzelgängern gibt es aber auch ganze Delfinschulen, die sich gerne in der Nähe von Menschen aufhalten. Doch diese Tiere scheinen ausschließlich an den Menschen interessiert zu sein, die sie füttern.
(Anmerkung Meeresakrobaten: Die Delfine werden mit totem Fisch gefüttert, den sie gerne annehmen. Damit wird die Behauptung von Delfinariengegnern widerlegt, Delfine würden von Natur aus keinen toten Fisch – wie er eben auch in Delfinarien verfüttert wird – fressen.)
Touristen und Einheimische aus Florida, Lousiana und anderen amerikanischen Küstenstädten füttern oft (wenn auch illegal) ortstreue Delfine. Dadurch ziehen sie sich immer wieder Bisse zu und die Delfine wiederum werden von Schiffspropellern verletzt.
2012 wurde in Alabama ein Delfin von einem Menschen getötet, der ihm einen Schraubenzieher ins Blasloch gesteckt hatte.
Aufklärungskampagne
Da die Verbindung Mensch – Delfin (für beide Teile) so gefährlich ist, hat der National Marine Fisheries Service mit Partnern eine Aufklärungskampagne gestartet, um vor solchen Begegnungen abzuschrecken. Außerdem verbietet der US Marine Mammal Protection Act von 1972 das Füttern und Berühren von Delfinen in US-Gewässern.
In Monkey Mia (West-Australien) kommen Delfine an den Strand, um sich von Touristen füttern zu lassen. Die Begegnungen Mensch-Tier sind streng reguliert. Die Hauptmotivation der Delfine, sich den Menschen zu nähern, ist auch hier nicht ihre Neugier, sondern ihr Hunger.
Es gibt aber auch Delfine, die sich Menschen annähern, ohne dass sie Futter erhalten. Man findet sie auf den Bahamas, in Japan, Ägypten, Neuseeland, auf den Azoren und in Hawaii (wo es offiziell verboten ist, mit Delfinen zu schwimmen).
Aggression, Belästigung oder Spielverhalten?
Bei den Bahamas zeigen Fleckendelfine und manchmal auch Große Tümmler ihre freundliche und neugierige Seite gegenüber Forschern und Touristen. Das geht sogar so weit, dass sie den Menschen auffordern, bei ihrem „Fang-den-Tang-Spiel“ mitzumachen. Dieses Spiel kann stundenlang gehen.
Diesen Begegnungen wurde auch in der wissenschaftlichen Literatur Aufmerksamkeit geschenkt. Sie zeigen eine eindeutige Affinität der Delfine zum Menschen.
Doch selbst bei diesen – meist positiven – Begegnungen kommen aggressive Übergriffe vor. Als Beweis hierfür wird immer wieder ein Video von 1992 herangezogen. In ihm ist zu sehen, wie eine Frau (Lisa Costello) auf Hawaii von einem wilden Grindwal belästigt wird.
Während sich das Tier an der Wasseroberfläche befand, liebkoste die Schwimmerin den großen Delfin. Im nächsten Augenblick zog der Meeressäuger die Frau an einem Bein in die Tiefe. Er ließ sie kurz los und schnappte sich erneut ein Bein. Dann ging es wieder Richtung Meeresboden. Fast hätte Lisa dieses „Spiel“ nicht überlebt.
Ob der Grindwal sich so verhielt, weil er aggressiv war, oder ob es sich nur um eine Belästigung bzw. um ein Spielverhalten handelte, kann nicht gesagt werden. Es gibt keine anderen Berichte über derartige Übergriffe von Grindwalen.
Geschichten von Delfin-Rettungen
Doch was ist mit den vielen Geschichten über Delfine, die Menschen vor Haien und/oder vor dem Ertrinken gerettet haben? Sie gehen zurück bis ins Altertum.
Dass sich Delfine untereinander helfen, ist bekannt. Und es ist auch vorstellbar, dass sie Menschen helfen. Doch es handelt sich bei den Erzählungen meist um unbewiesene Anekdoten. Das menschliche Gedächtnis ist trügerisch und traumatisierte Schwimmer nehmen die Begegnung mit einem Delfin eventuell anders wahr, als diese sich tatsächlich abgespielt hat. Verschiedene Beobachter geben meist unterschiedliche Berichte ab – das kennt man auch von der Zeugenbefragung.
Leider wurde bis heute keine einzige Delfin-Mensch-Rettung auf Film gebannt. Auch die wissenschaftliche Literatur berichtet nicht darüber. Es ist durchaus vorstellbar, dass in Not geratene Menschen, die dem Tod nahe waren, das Verhalten von Delfinen in ihrer eigenen Art und Weise interpretierten. → Seite 3
@Susi: Weil er nicht im Wasser schwimmt … In Australien (Monkey Mia) werden die toten Fische aus Eimern gefüttert. Auch diese Fische leben nicht mehr …
"(Anmerkung Meeresakrobaten: Die Delfine werden mit totem Fisch gefüttert, den sie gerne annehmen. Damit wird die Behauptung von Delfinariengegnern widerlegt, Delfine würden von Natur aus keinen toten Fisch – wie er eben auch in Delfinarien verfüttert wird – fressen.)"
Woher nehmen Sie die Gewissheit das es sich dabei um toten Fisch handelt, der da verfüttert wird?
Vielleicht sollte man mal endlich einen Unterschied zwischen Speisefisch und Aas machen!
Aas sind tote, nicht ausgenommene Fische, die bereits Verwesungsspuren zeigen. Diese sind für Delfine ebenso ungenießbar, wie für Menschen. Aus diesem Grund haben Delfine einen sehr feinen Geschmacksinn, wass Ammoniak angeht: Ammoniakgeschmack können die gar nicht ab!
Speisefisch sind tote, aber in einer geeigneten Kühlkette frisch gehaltene Fische, wie man sie auch im Lebensmittelhandel bekommt. Solche Fischmahlzeiten sind auch bei Delfinen hoch willkommen.
Ebenso haben einige wild lebende Delfingruppen inzwischen gelernt, tote Fische von Langleinen abzupflücken: Auch diese muss man anstrengend jagen und frisch sind sie auch noch!
Im Mittelmeer bringen Orcas auch regelmäßig die traditionellen Thunfisch-Fischer zur Weißglut, weil sie harpunierte Thunfische, die zum Transport hinter den Booten hergezogen werden, bis auf den Kopf (sie sind an den Kiemen angebunden) abfressen!
Im Übrigen dürfte in Australien dieselbe Regel gelten wie in Delfinarien: Nämlich, dass ausschließlich aufgetauter Tiefkühl-Fisch verfüttert werden darf, da dieser durch das Einfrieren über eine gewisse Zeit garantiert frei von Parasiten (diverse Würmer) ist.
"Man hört übrigens kaum von Menschen, die in einer prekären Situation von Delfinen nicht gerettet wurden. Das gibt die bekannte Delfin-Expertin Kathleen Dudzinski zu bedenken."
Das dürfte schlicht den Grund haben, dass diese Menschen niemandem mehr irgend etwas berichten (können) – außer vielleicht dem Pathologen!
Damit verhält es sich exakt genauso, wie mit den zahlreichen Kriegsberichten über wundersame Rettungen und schier unglaubliche Zufälle: Da diejenigen, die das Glück nicht auf ihrer Seite hatten, nicht mehr leben, bleiben nur die Erzählungen der Glücklichen!