Lassen Delfine Menschen auch im Stich?
Man hört übrigens kaum von Menschen, die in einer prekären Situation von Delfinen nicht gerettet wurden. Das gibt die bekannte Delfin-Expertin Kathleen Dudzinski zu bedenken.
Ton Frohoff (Direktor von der Tena Mar Research in Kalifornien) schildert einen Vorfall, bei dem Delfine vor einem Hai flüchteten, um sich selbst in Sicherheit zu bringen. Das Schicksal der Menschen um sie herum schien ihnen egal zu sein.
2007 wurde ein Fall bekannt, bei dem ein betrunkener Mann ins Schwarze Meer (Ukraine) fiel und dort von Großen Tümmlern angegriffen wurde. Von 2012 gibt es einen Bericht, in dem festgehalten wurde, dass ein Schwimmer nicht von einem Delfin, sondern von einem Hai gerettet wurde.
Delfin-Begegnungen nur in seichten Gewässern
Lediglich Große Tümmler und Fleckendelfine, die in seichten Gewässern leben, nehmen eine Beziehung zu Menschen auf. Bei allen anderen über 35 Delfinarten beschränkt sich die Begegnung auf das Surfen auf der Bootsbugwelle oder – makaber ausgedrückt – das Verfangen in Fischernetzen. Zu sagen „die Delfine nehmen Kontakt zu Menschen auf“ ist einfach falsch.
Sind Delfine freundlicher als andere Tiere?
Wie definieren wir eigentlich Freundlichkeit? Dieser Frage ging Samuel Gosling, Psychologie-Professor an der Universität von Texas, nach. Zusammen mit Kollegen dachte er sich ein Testsystem aus, mit dem man Eigenheiten eines Tier-Individuums darstellen konnte. Es gibt inzwischen Studien über das individuelle Verhalten von Oktopussen, Tintenfischen, Schweinen, Hunden, Hyänen, Schimpansen, Gorillas – ja und auch von Delfinen.
Alle diese Tiere wurden einer fünfteiligen Fragenskala unterworfen.
(1) Sind die Tiere für Erfahrungen offen?
(2) Haben sie ein Bewusstsein?
(3) Sind sie extrovertiert?
(4) Sind sie verträglich?
(5) Wie sieht es mit ihrem neurotischen Verhalten aus?
Das Forschungsergebnis zeigte, dass es sowohl neurotische als auch sehr verträgliche Delfine gibt. Und die jeweiligen Tiere zeigten in diesen Formen immer die gleiche Beständigkeit. Man konnte also verlässlich sagen, Delfin A ist neurotischer als Delfin B.
Doch kann man auch verschiedene Spezies miteinander vergleichen? Sind zum Beispiel Gorillas freundlicher als Hyänen? Schauen wir uns dazu mal zwei verschiedene Gorilla-Persönlichkeiten an. Ein Gorilla verträgt sich nicht so recht mit den Familienangehörigen, der andere verträgt sich dagegen sehr wohl mit den Artgenossen. Der zweite Gorilla wird als verträglicher eingestuft.
Nun betrachten wir zwei Hyänen, von denen eine verträglicher ist als die andere. Ist die sanfte Hyäne nun verträglicher als der sanfte Gorilla? Wir vergleichen quasi Äpfel mit Birnen. Und dieser Vergleich hinkt gewaltig.
Wenn man also in eine prekäre Situation im Meer geraten sollte, so sollte man sich nicht auf eine rettende Flosse eines Delfins verlassen. Man sollte auch nicht automatisch davon ausgehen, dass Delfine Menschen lieben, sonst könnte man mit einem üblen Knochenbruch erwachen …
(Quelle: Keep smiling von Justin Gregg)
Lesetipps
* Frau wurde von Delfin verletzt
* Sind Delfine tatsächlich klüger als andere Tiere?
@Susi: Weil er nicht im Wasser schwimmt … In Australien (Monkey Mia) werden die toten Fische aus Eimern gefüttert. Auch diese Fische leben nicht mehr …
"(Anmerkung Meeresakrobaten: Die Delfine werden mit totem Fisch gefüttert, den sie gerne annehmen. Damit wird die Behauptung von Delfinariengegnern widerlegt, Delfine würden von Natur aus keinen toten Fisch – wie er eben auch in Delfinarien verfüttert wird – fressen.)"
Woher nehmen Sie die Gewissheit das es sich dabei um toten Fisch handelt, der da verfüttert wird?
Vielleicht sollte man mal endlich einen Unterschied zwischen Speisefisch und Aas machen!
Aas sind tote, nicht ausgenommene Fische, die bereits Verwesungsspuren zeigen. Diese sind für Delfine ebenso ungenießbar, wie für Menschen. Aus diesem Grund haben Delfine einen sehr feinen Geschmacksinn, wass Ammoniak angeht: Ammoniakgeschmack können die gar nicht ab!
Speisefisch sind tote, aber in einer geeigneten Kühlkette frisch gehaltene Fische, wie man sie auch im Lebensmittelhandel bekommt. Solche Fischmahlzeiten sind auch bei Delfinen hoch willkommen.
Ebenso haben einige wild lebende Delfingruppen inzwischen gelernt, tote Fische von Langleinen abzupflücken: Auch diese muss man anstrengend jagen und frisch sind sie auch noch!
Im Mittelmeer bringen Orcas auch regelmäßig die traditionellen Thunfisch-Fischer zur Weißglut, weil sie harpunierte Thunfische, die zum Transport hinter den Booten hergezogen werden, bis auf den Kopf (sie sind an den Kiemen angebunden) abfressen!
Im Übrigen dürfte in Australien dieselbe Regel gelten wie in Delfinarien: Nämlich, dass ausschließlich aufgetauter Tiefkühl-Fisch verfüttert werden darf, da dieser durch das Einfrieren über eine gewisse Zeit garantiert frei von Parasiten (diverse Würmer) ist.
"Man hört übrigens kaum von Menschen, die in einer prekären Situation von Delfinen nicht gerettet wurden. Das gibt die bekannte Delfin-Expertin Kathleen Dudzinski zu bedenken."
Das dürfte schlicht den Grund haben, dass diese Menschen niemandem mehr irgend etwas berichten (können) – außer vielleicht dem Pathologen!
Damit verhält es sich exakt genauso, wie mit den zahlreichen Kriegsberichten über wundersame Rettungen und schier unglaubliche Zufälle: Da diejenigen, die das Glück nicht auf ihrer Seite hatten, nicht mehr leben, bleiben nur die Erzählungen der Glücklichen!