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„Geld und Respekt sind eine schwierige Mischung.“


Das sind die Worte eines Whale-Watching-Anbieters auf den Azoren. Zu hören waren sie in der Sendung Azoren- Das Geschäft mit den Walen am 22. Februar in ARTE.

Pottwal-Fluke/Azoren (Foto: Frank Blache)

Pottwal-Fluke/Azoren (Foto: Frank Blache)

Wale und Delfine werden gestört

2013 wurde auf Pico/Azoren ein Rekord verzeichnet: 7.000 Touristen wollten die Wale und Delfine im Atlantik beobachten. Ca. 25 Meeressäuger-Arten soll es rund um die Vulkaninsel geben. Tiefe Schluchten locken vor allem Pottwale an. Doch gerade sie werden des Öfteren von Whale-Watching-Booten gestört.

Die Biologin Monica Silva von der Universität der Azoren hat beobachtet, dass ruhende Pottwale abtauchen, sobald sich ein Ausflugsboot nähert. Statt Energie zu tanken, verbrauchen sie durch diese Unterbrechung vermehrt Energie. Das könnte auf Dauer negative Einflüsse auf die Tiere haben.

Die Azoren-Delfine unterbrechen ihre Beutesuche, wenn sich zu viele Ausflugsboote nähern. Sie weichen dann aus. Monica Silvia plädiert für eine Sperrung der Fresszonen, falls die Beeinträchtigungen für die Tiere weiter anwachsen.

Lukrativer Industriezweig

Doch so schlimm wie in Neuseeland oder auf den Kanaren sei es auf den Azoren noch nicht, versichern die Anbieter der Wal- und Delfin-Exkursionen. Aber die Whale-Watching-Branche ist ein immer weiter wachsender Industriezweig. Die negativen Auswirkungen für die Meerestiere dürfen nicht unterschätzt werden.

Große Tümmler/Azoren (Foto: Frank Blache)

Große Tümmler/Azoren (Foto: Frank Blache)

Biopsie

Für bedenklich halte ich die Biopsie, eine invasive Forschungsmethode, mit deren Hilfe Forscher auf den Azoren Gewebeproben von Walen und Delfinen entnehmen.

Bei dieser Methode werden Spezialpfeile, die mit einer Hohlspitze und einem Rückprallkörper versehen sind, mithilfe einer Armbrust auf einen Delfin (oder Wal) abgeschossen. Auf diese Weise werden Hautproben entnommen, die Aufschluss über den Ernährungszustand des Tieres geben sowie genetisches Material liefern.

Meiner Meinung nach birgt diese Methode jedoch die Gefahr, dass sich die Delfine vor Booten fürchten. Denn mindestens einer ihrer Artgenossen wird ja vom Armbrustpfeil verletzt. Auch wenn es sich nur um eine kleine Wunde handelt, können die Delfine durch derartige Eingriffe zusätzlich verschreckt werden. Siehe dazu auch den MEERESAKROBATEN-Beitrag Forschungsmethoden am und auf dem Meer.

Positive Erfahrungen

Der MEERESAKROBATEN-Autor und Fotograf Frank Blache hat auf seiner Azoren-Reise im Sommer 2012 nur positive Erfahrungen mit Whale-Watching-Touren gemacht. Seinen Bericht findest du unter Wale und Delfine mitten im Atlantischen Ozean.

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