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Geisternetze


Die Umweltschutzorganisation WWF bittet um Hilfe.

Netze können Walen gefährlich werden (Foto: Susanne Gugeler)

Netze können Walen gefährlich werden (Foto: Susanne Gugeler)

Zusammen mit speziell geschulten Fischkutterbesatzungen und Tauchprofis will der WWF die an Wracks und am Meeresboden verfangenen Netze einsammeln und entsorgen.

Geisternetze fischen immer weiter

Geisternetze sind herrenlose Fischernetze, die tonnenweise durch unsere Meere treiben und noch jahrelang ohne Kontrolle weiter fischen. In der Ostsee will der WWF nun etwa sechs Tonnen Geisternetze bergen – von Schiffswracks, in denen sie sich besonders oft verfangen.

Fallen für Meerestiere

Manche nicht mehr gebrauchten Netze hängen immer noch an alten Auftriebsbojen und stehen dadurch wie eine Falle senkrecht im Wasser. Meeressäuger, Seevögel und Fische können sich in den Geisternetzen verheddern und darin sterben. Ihre haltbaren Kunststoffmaterialien zersetzen sich erst nach Jahrzehnten.

Gefahr für die Unterwasserwelt

* Fast ein Zehntel des weltweiten Meeresmülls besteht aus Geisternetzen.
* Die haltbaren Kunststoffmaterialen zersetzen sich erst nach Jahrzehnten.
* In die Ostsee gelangen jährlich schätzungsweise ca. 5.500-10.000 herrenlose Stellnetzteile.

Die Länge der bereits geborgenen Geisternetze summiert sich auf 135 Kilometer

Das neue Vorhaben ist Teil eines größeren Projektes, bei dem auch in den Ostseegewässern von Polen Geisternetze geborgen und an Land entsorgt werden. 2011 und 2012 hat der WWF bereits 27 Tonnen Geisternetze, aus polnischen und litauischen Ostseegewässern geborgen. Die Länge der so gesammelten Geisternetze summiert sich auf 135 Kilometer.
(Quelle: WWF)

Der WWF ist übrigens von Stiftung Warentest im Dezember 2013 als „wirtschaftlich arbeitend, transparent und solide organisiert“ eingestuft worden.

2 Kommentare

  1. Ein Wahnsinns-Job. Aber jeder km² zählt. Hut ab vor dieser Aktion.

    geschrieben von Rüdiger
  2. Solche „Geisternetze“ finden sich auch recht häufig in Delfinmägen: Fisch verfängt sich in einem feinen Netz -> Der Delfin sieht den Fisch und frisst ihn – und schluckt dabei auch das Netz, wenn es klein genug ist.

    Strandungsfunde (Mittelmeer / Israel) mit 4,5 kg Netzen im Magen sprechen da eine deutiche Sprache. Der gefundene Delfin hat übrigens nicht überlebt!

    Besonders übel: Wenn so ein Tier stirbt und auf den Meeresgrund sinkt (Normalfall), wird der Kadaver dort gefressen und zersetzt – und die im Magen vorhandenen Netze gehen wieder auf die Suche nach neuen Opfern.

    geschrieben von Norbert

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