Auf der Website des NRW-Landtags kann man nun das Video von der am 28. April 2014 stattgefundenen Ausschusssitzung ansehen. (Nachtrag 10. Juni 2014: Inzwischen wurde auch das Protokoll zur Sitzung veröffentlicht.) Dort äußern sich verschiedene Zoo-Experten sowie Delfinariengegner über das Für und Wider der Delfinhaltung in Deutschland.
Auf der NRW-Website ebenfalls abrufbar sind sämtliche eingereichte Stellungnahmen zum Antrag der Piraten, das Delfinarium in Duisburg zu schließen.
Auch Pilipp J. Kroiß hat eine Stellungnahme verfasst. Philipp kennt Delfinarien nicht nur vom Hörensagen (wie so mancher Delfinariengegner), sondern schaut auch hinter die Kulissen der Einrichtungen. Für die MEERESAKROBATEN hat er bereits folgende Beiträge verfasst:
* Über die Orca-Haltung auf Teneriffa und
* Stress bei Delfinen.
Auch die Tierärztin des Nürnberger Tiergartens – Dr. Katrin Baumgartner – war zur Anhörung eingeladen. Aus ihrer Stellungnahme habe ich bei den MEERESAKROBATEN am 4. Mai 2014 den Beitrag über tiermedizinische Behandlungen (Stichwort Diazepam) veröffentlicht.
Auffällig ist bei den ganzen Stellungnahmen, dass all jene „Gutachten“, die sich gegen die Delfinhaltung aussprechen, keinerlei nachvollziehbare Forschungen oder Untersuchungen in realen Einrichtungen nachweisen können.
Zumeist sind die Aktivisten schon damit überfordert, die Tiere und ihre natürlichen Lebensräume (Küste/Flachwasser) korrekt zu identifizieren. Statt dessen werden Behauptungen angestellt, die keinerlei Nachprüfung standhalten: Nein, karibische Große Tümmler tauchen seltenst tiefer als 20 – 30 m, weil sie eben nicht im Blauwasser leben (das ist eine andere Unterart, die fast doppelt so groß wird), sondern bevorzugt in seichten Küstengewässern und Lagunen.
Und wer sich mit den Tieren mal ernsthaft beschäftigt, wird auch bald feststellen, dass sie nicht alles gerne tun (z.B. tief tauchen, über lange Strecken mit max. Geschwindigkeit schwommen), was sie können.
Mir scheint da auf Seiten der Delfinariengegnern weitgehend Einigekeit zu herrschen: „Ich hab‘ meine Meinung – komm‘ mir jetzt nicht mit nachprüfbaren Fakten!“
Eine große Enttäuschung ist für mich der NABU, der seinem eigenen Experten Wolfgang Rades noch in den Rücken fällt, nachdem der monatelang recherchiert hatte, um ein möglichst fundiertes Gutachten abliefern zu können.
Offenbar ist wissenschaftliches Arbeiten bei einigen Organisationen unerwünscht oder hat sich populistischen Erwägungen unterzuordnen.
Einfach nur traurig!
Was dem Nicht-Experten vom WDSF recht ist, kann einem Delfin-Kenner doch nur billig sein. Gute Argumentation eines „Außenstehenden“.