Mal ein etwas anderer Blick auf die Delfin-Lagune in Nürnberg, die vor ca. drei Jahren eröffnet wurde. Aufgenommen von Rüdiger Hengl am 21. Juni 2014.
Rechts im Hintergrund sieht man das alte Delfinarium, das weiterhin von den Delfinen benutzt werden kann. (Einfach nach rechts scrollen.)
Lagune wird von den Besuchern sehr gut angenommen
Wie man sieht, wird die Lagune von den Besuchern sehr gut angenommen. Hier haben die inzwischen zehn Delfine (sieben davon sind in Delfinarien geboren) ein richtig schönes, naturnahes Zuhause gefunden, weit über dem Standard des neuen Säugetiergutachtens von 2014.
Noch mehr Fotos von der Delfin-Lagune und anderen Delfinarien auf Rüdigers Homepage slides-only.
Nachtrag September 2015
Auch von der Freilandanlage in Harderwijk/Niederlande gibt es von Rüdiger einen tollen Rundumblick.
Trotz allem, grade wenn die Tribüne voll ist, sieht man sehr genau, dass sich am Grundkonzept der Präsentation wenig geändert hat. Der ganze Beckenkomplex ist natürlicher, abwechslungsreicher und großräumiger, das stimmt natürlich. Und das ist das, was in erster Linie für die Tiere zählt.
Aber die Tribüne, gleichwohl nicht mehr arenahaft, sondern in die Landschaft eingepasst, dominiert immer noch sehr. Das ist zwar nun weniger Amphiteater und mehr Bad Segeberg, aber trotzdem wirkt das ganze Arrangement immer noch so, als stünde die Vorführung, selbst wenn sie nicht als Zirkusshow konzipiert ist, im Vordergrund und wäre der Haupzweck der Haltung und Präsentation.
Dies ist auch, was ich in Duisburg absolut nicht mag, erst recht, wo dieser Effekt dort durch die Bauweise noch mehr unterstüzt wird. Die minimalbildungshaltige, ansonsten öde Vorführung dort hab ich mir letztens nach über einem Jahr wieder einmal angesehen und habe die Zeitverschwendung schon nach 10 Minuten wieder bereut.
Die Möglichkeit der sehr interessanten Beobachtung der Tiere bei ihren ungesteuerten sozialen Interaktionen wird zumindest in Duisburg allenfalls zufällg wahrgenommen, wenn die Besucher vor der Vorführung sehr früh eintreffen und in der Halle warten, zudem dies etwa durch entsprechende Infotafeln (Sozialverhalten, Familienstruktur) nicht im geringsten unterstützt wird.
Wenigstens gibt es in Nürnberg echte Möglichkeiten zur Unterwassereinsicht. Dennoch, eine größere Orientierung an Harderwijk, wo es überhaupt keine Tribüne gibt, hätte ich wünschenswert gefunden.
In meinem privaten, gedankenspielerischen Entwurf für eine Außenanlage in Duisburg hab ich jedanfalls bewusst darauf verzichtet.
Ich versteh all die Kritiker wirklich nicht – besser können es Delfine doch kaum haben, wenn sie in Gefangenschaft geboren wurden, oder? Bin echt beeindruckt!
Wer das als „Beton-Badewanne“ bezeichnet, hat wohl nicht den richtigen Weitblick oder möglicherweise auch Scheuklappen auf.