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„Katastrophales“ Interview in der WELT


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(Fortsetzung meiner Mail an die WELT)

Die Welt: Was halten Sie (gemeint ist Herr Ortmüller) eigentlich von Delfintherapien?

Delfine im Connyland/Schweiz (Foto: Susanne Gugeler)

Delfine werden – ebenso wie Hunde, Pferde, Lamas und andere Tiere für Therapien eingesetzt. (Foto: Susanne Gugeler)

Meine Antwort: Da kann man tatsächlich unterschiedlicher Meinung sein. Das gilt im Übrigen für alle eher esoterische Maßnahmen und Behandlungsformen.

Aber zu behaupten, dass Delfine in derartigen Therapie-Einrichtungen „regelmäßig missbraucht“ werden, wie das Herr Ortmüller tut, finde ich ein Unding.

Wie ich einmal im Fernsehen gesehen habe, besitzt Herr Ortmüller einen Hund. Und wie mir zu Ohren gekommen ist, wird in seiner Familie auch geritten. Nach Herrn Ortmüllers Sichtweise müsste dann auch die Haltung von Tieren im eigenen Haushalt, die ja auch dort für den Menschen „gefügig“ gemacht werden, „Missbrauch“ sein.

Puuuhhh, das war jetzt eine sehr lange Mail, sehr geehrte Frau Warnholtz. Doch ich konnte Ihren einseitigen, Emotionen schürenden, viele Lücken aufweisenden Artikel einfach nicht unkommentiert lassen. Ich wünsche mir von Ihnen bzw. der WELT eine objektive Betrachtung des Themas. Schließlich haben Sie als seriös geltend wollende Zeitung auch einen Bildungsauftrag zu erfüllen.

Mit freundlichen Grüßen
Susanne Gugeler
www.meeresakrobaten.de

2 Kommentare

  1. Heute hat Frau Warnholtz ein Interview mit einer wahren Delfin-Expertin (Dr. Kerstin Ternes) veröffentlicht. Jeder Leser kann sich nun selbst ein Bild davon machen, wie haltbar oder unhaltbar etliche Behauptungen von Jürgen Ortmüller (WDSF) sind. Vielen Dank an die WELT für diesen Beitrag!

    geschrieben von Susanne
  2. Inhaltlich umfassend und gut belegt wie immer. Kommunikatorisch, naja, hat das hier und dort so seine Haken. Und die könnten dazu führen, dass die Zuschrift nicht so aufgenommen wird, wie sie eigentlich sollte. Vor allem die Einleitung könnte so aufgefasst werden, als ob sich da jemand wichtig tuen wollte („Wenn sie das Interview mit mir gemacht hätten…“). Denn, von der Perspektive der Publicity aus betrachtet, ist Herrn Orthmüller sehr erfolgreich darin, sich Öffentlichkeit zu verschaffen. Die Meeresakrobaten sind außerhalb des Netzes nicht so präsent. (Müsste man das nicht ändern?) Dann kann so eine Einleitung allerdings wirken, als wollte da jemand auch unbedingt mal in die Medien.
    Geschickter ist es mMn, ganz konkret die Kritik zu formulieren (z.B.: „Ein großer Teil der Aussagen im Interview sind falsch/Halbwahrheiten/stellen Tatsachen verfälschend dar.“) und das im Artikel gesagte an Beispielen zu belegen, bzw. das gesagte mit Fakten zu wiederlegen. Wenn die Fakten mit Belegen unterfüttert sind (und das sind sie ja hier serh gut), kann man auf Verweise auf die eigene Kompetenz und Qualifikation oft auch verzichten. Spekulationen über die Gedankenwelt des „Gegners“ wirken auch eher, als zielte man auf diese Person ab, und nicht auf die Sache. Das sollte vermieden werden. Nicht den Redakteuren schlechte Arbeit vorwerfen. Statt dessen lieber anregen, die geäußerten Thesen (schließlich hat Herr O. ja das Recht dazu, seine Thesen zu äußern) auf ihre Stichhaltigkeit zu untersuchen und Hilfe bei der Recherche anbieten. (Recherche kostet Zeit, die sind immer froh, wenn man denen etwas abnimmt, meiner Erfahrung nach. Man muss nur glaubwürdig wirken, und das sollte mit dem Faktenhintergrund, denn ihr hier aufweisen könnt, der Fall sein.)
    Falls ihr da mal ein paar Tips braucht, helfe ich gerne weiter. Jedenfalls sollte man solche zu schriften nicht aus dem eotionalen Bauch heraus schreiben und abschicken, da läuft man zu leicht auf, ist mir auch schon öfter passiert. ;-)

    MfG

    geschrieben von Dani

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