Newsletter 8/2014


Wenn ihr diese Zeilen lest, bin ich vielleicht gerade auf dem Meer. Für ein paar Tage habe ich mir eine Auszeit genommen und die verbringe ich in Sanremo im wunderschönen Feriendorf Villaggio dei Fiori. Von dort aus geht es zum alten Hafen. Hier wartet schon die Corsara oder ein Schwesternschiff und bringt mich hinaus zu den Delfinen und Walen des Ligurischen Meeres.

Finnwal vor Segelboot (Foto: Susanne Gugeler)

Finnwal vor Segelboot (Foto: Susanne Gugeler)

Acht verschiedene Wal- und Delfinarten gibt es an der Italienischen Riviera zu beobachten. Am häufigsten trifft man Streifendelfine an. Aber auch Finnwale und einen Schnabelwal habe ich schon mal gesehen. Und da sind noch die Meeresbewohner, die nicht zu den Säugetieren gehören: Unechte Karettschildkröte, Mondfisch und andere mehr.

Was ich bisher an der Italienischen Riviera alles erlebt habe, findest du unter Whale-Watching in Europa.

Ich wünsche allen Delfin- und Walfreunden einen tollen Urlaub und eine gesunde Rückkehr! Die MEERESAKROBATEN warten schon mit aktuellen Meldungen auf euch!

2 Kommentare

  1. Dass sich Delfine vor allzu vielen Whale-Watchern verstecken sollten, da gebe ich dir recht, Doris. Die negativen Auswirkungen des immer größer werdenden WW-Business werden von Jahr zu Jahr verheerender.

    Ein Beispiel: Delfin-Babys werden beim Trinken unterbrochen, wenn die Touristen en masse aufs Meer geschippert werden, und das manchmal mehrmals am Tag und von vielen Anbietern gleichzeitig. Delfin-Babys trinken bis zu 200 Mal bei ihrer Mutter (das weiß man übrigens aus Studien in Delfinarien …) Selbst wenn die Neugeborenen nur einige wenige Trinkzyklen auslassen müssen, weil wieder Whale-Watcher aufs Meer düsen, so bedeutet das auf die Dauer gesehen einen enormen Energie-Verlust für einzelne Tiere.

    Ein zweites Beispiel: Es gibt bereits eine große Anzahl von Fotos, die durch Boots-Propeller verletzte Delfine und Großwale zeigen.

    Im Ligurischen Meer sieht Whale-Watchen zum Glück ganz anders aus. Nur ein Boot deckt die Küste (bzw. ein Gebiet, das 20 Meilen von der Küste entfernt ist) ab. Es fährt einmal am Tag – und auch nur, falls das Wetter es erlaubt – hinaus und nimmt zwischen 50 und 100 Personen mit. Es jagen also nicht viele Zodiacs, die nur mit wenigen Personen besetzt werden können, den Meeressäugern hinterher. Wird eine Delfin-Schule oder ein Wal gesichtet, so bleibt das Boot höchstens eine halbe Stunde in der Nähe der Tiere und dreht dann wieder ab, um die Tiere nicht allzu sehr zu stören. Das heißt: Die Meeressäuger werden 23,5 Stunden am Tag in Ruhe gelassen … Manche Tour bleibt ohne Sichtung, da das Walschutzgebiet im Ligurischen Meer riesig ist. Trotzdem ist es ein großes Erlebnis zwischen fünf und sieben Stunden auf dem Meer zu verbringen und die Gewalt der Natur (Wellen, Wind, Sonne, Regen …) am eigenen Leib zu spüren.

    Leider muss ich dich jedoch enttäuschen, was deinen Wunsch angeht (du erinnerst mich damit irgendwie an die böse Fee aus dem Märchen Dornröschen): Ich habe Delfine und einen Pottwal gesehen. Doch dazu mehr in meinem nächsten Bericht.

    Was deine Anspielung auf Delfinarien betrifft: Bei den Delfinen im Ligurischen Meer handelt es sich vorwiegend um Streifendelfine, die noch niemals in einem deutschen Delfinarium gehalten wurden. Sie zeigen ein ganz anderes Verhalten als küstennah lebende und ortstreue Große Tümmler. Ich empfehle dir zu diesem Thema, einmal meine Artikel zu den Sarasota-Delfinen oder zu den Beobachtungen von Marianna, die die Delfine von Adelaide sehr gut kennt, anzuschauen.

    Aber auch die vielen Informationen und weiterführenden Links auf meiner Delfinarien-Seite (http://www.meeresakrobaten.de/delfine/delfinarien/) geben dir etwas mehr Aufschluss über die Haltung von Großen Tümmlern in deutschen Delfinarien. Wohlgemerkt, wir befinden uns nicht mehr in den 1960er-Jahren (die von Delfinariengegnern auch heute noch immer wieder gerne für ihre Argumente herangezogen werden) – der Anfangszeit der Delfinarien -, sondern inzwischen wurde sehr viel dazu gelernt und optimiert.

    geschrieben von Susanne
  2. eigentlich sollten sich die Tiere vor dir verstecken, wo es offensichtlich ohnehin nichts nützt, dass du den Unterschied von ihrem natürlichen Lebensraum Meer und einem kargen kleinen Becken mit eigenen Augen siehst – du hälst immer noch ein Becken für adäquat, wenn es nur „ausreichend und gut“ konzipiert ist und man sich um die Tiere „fürsorglich“ kümmert – für mich schlicht unerklärlich, nachdem man die Delfine einmal im Meer hat flitzen sehen

    geschrieben von Doris Thomas

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