Der einzige in der Ostsee heimische Wal ist der kleine Schweinswal. Doch auch größere Verwandte lassen sich immer mal wieder an den Küsten entlang der Ostsee blicken.
Seit Ende Juni sorgen ein einzelner Buckelwal sowie ein Muttertier mit Kind für Schlagzeilen. Erst jetzt wieder wurde ein springender Buckelwal südlich der schwedischen Insel Öland von Wassersportlern gesichtet.
Schwertwale in der Ostsee?
Vor 3.000 Jahren soll es sogar Schwertwale (Orcas) in der Ostsee gegeben haben. Genauso wie die Schweinswale gehören die Schwertwale zu den Zahnwalen.
Bei einem Fund, der bereits vor 20 Jahren am Strand von Fehmarn Aufsehen erregte, stellte sich jetzt heraus, dass es sich bei dem entdeckten Knochen um einen Schwertwal-Nackenwirbel handelte.
Mithilfe von Radiocarbon-Untersuchungen konnte das Alter des Fundes in etwa bestimmt werden. Zwischen 3105 und 3185 Jahre ist der Knochen alt. Leider wurden keine weiteren Skelettteile gefunden.
Da es in der Ostsee immer mal wieder verirrte Großwale gibt (wie die Buckelwale in diesem Sommer), könnte auch dieses Tier ein Einzelfall gewesen sein. Ob der Orca in dieser Gegend sogar einmal heimisch gewesen ist, können die Forscher nicht sagen.
Vor allem Bartenwale verirren sich in die Ostsee
Von den 14 heute gelisteten Bartenwalen (Jefferson et al., 2008) sind acht Arten in der Ostsee gesichtet worden. Es handelt sich dabei vor allem um Zwergwale, Finnwale und Buckelwale. Allesamt sind dies Fischfresser (im Gegensatz zu den reinen Planktonfressern), die immer wieder zum Nahrungserwerb in die Ostsee schwimmen.
Der letzte Finnwal (zweitgrößter Wal der Erde) wurde 2010 in Schleswig-Holstein gesehen. Es handelte sich um ein 17,2 Meter langes und 23,68 Tonnen schweres Männchen mit einer Speckschicht von zwischen 2,7 und 9,6 Zentimetern. Das stark untergewichtige Tier strandete und starb am 20. Juni 2010 im Vejle Fjord in Süddänemark.